Ausgerechnet jetzt!
Australier wollen nach Queen Monarchie abschaffen
Die neue australische Regierung geht auf Distanz zum Staatsoberhaupt Queen Elizabeth II. Das 70. Thronjubiläum der Königin sei ein Anlass, über die Zukunft der früheren britischen Kolonie nachzudenken, sagte Kabinettsmitglied Matt Thistlethwaite der britischen Nachrichtenagentur PA.
Nach dem Ende von Elizabeths Regentschaft sei die Zeit für eine ernsthafte Debatte gekommen. „Australien ist ein unabhängiger Staat. Wir haben unsere eigene einzigartige Identität und Kultur“, sagte Thistlethwaite. Alle Australier müssten die Möglichkeit haben, Staatsoberhaupt zu werden.
Queen formal Staatsoberhaupt
Die Queen ist wie in vielen anderen Mitgliedstaaten des Commonwealth formal Staatsoberhaupt Australiens. Thistlethwaites Ernennung zum „Assistant Minister for the Republic“ schürt aber Vermutungen, dass der neue Premierminister Anthony Albanese von der Labor-Partei ein Referendum zu dieser Frage anstrebt. 1999 hatte bei einer Volksabstimmung eine Mehrheit (55 Prozent) der Australier für die Beibehaltung der Monarchie gestimmt.
„Australier als Staatsoberhaupt“
„Meine Aufgabe ist in der frühen Phase eine Art der Bildung - den Leuten zu erklären, dass wir eine fremde Monarchin als Staatsoberhaupt haben, dass wir mit dem Generalgouverneur einen stellvertretenden Repräsentanten haben, aber dass wir einen Australier als Staatsoberhaupt haben könnten“, sagte Thistlethwaite. Bis zu einem Referendum dürfte es allerdings noch ein weiter Weg sein. Berichten zufolge plant die Labor-Regierung eine solche Abstimmung erst im Falle einer Wiederwahl.
Premier Albanese würdigte die Queen bei einer Zeremonie am Samstag und benannte eine Insel im Stausee Lake Burley Griffin der Hauptstadt Canberra in Queen Elizabeth II Island um. Die Queen hat Canberra während ihrer Regentschaft 14 Mal besucht.
Australien ist nicht das einzige Commonwealth-Land, das mit einer Änderung seiner Verfassung liebäugelt. Am 30. November 2021 wurde der Inselstaat Barbados in der Karibik eine Republik, auch in anderen Ländern der Region wächst die Kritik am Königshaus. Während einer Karibikreise von Prinz William und Herzogin Kate kam es immer wieder zu Protestaktionen.
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