"Unsere Situation ist etwas besser als zuvor, aber es wird noch ein schwieriges Match in Szekesfehervar. Wir müssen auch dort an unsere Leistungsgrenze gehen, um weiterzukommen", ist sich Sturm-Coach Franco Foda nach dem ersten Saison-Pflichtspiel bewusst. Laut Goalie Christian Gratzei, der die Mannschaft zwischenzeitlich vor dem 1:1-Ausgleich bewahrt hatte, habe man sich eine gute Basis geschaffen.
Schildenfeld hinterlässt große Lücke
Die Grazer hatten vor allem vor der Pause eine enttäuschende Vorstellung gegeben. Probleme in der nach dem Abgang von Abwehrchef Gordon Schildenfeld neu formierten Verteidigung und im Spiel nach vorne sowie Abspielfehler prägten die erste Hälfte. "Die Ungarn waren taktisch sehr gut organisiert, haben uns das Leben mit drei zentralen defensiven Mittelfeldspielern schwer gemacht. Wir hatten wenig Platz und Räume und haben zu langsam nach vorne gespielt", resümierte Foda.
Nach dem Seitenwechsel steigerten sich dann Neo-Kapitän Ferdinand Feldhofer und Co. "In der zweiten Hälfte hat es die Mannschaft dann viel, viel besser gemacht", sagte der Sturm-Trainer. Auch die neu formierte Abwehr sei "umso stärker geworden, je länger das Spiel gedauert hat".
Spannende Schlussphase
Richtig packend wurde die Partie allerdings erst in den letzten 25 Minuten und da konnten sich die Grazer auf ihr Parade-Sturmduo verlassen. Obwohl Imre Szabics und Roman Kienast verletzungsbedingt weite Teile der Vorbereitung verpasst hatten und daher noch nicht in Top-Form sind, traten sie als Matchwinner in Erscheinung.
Szabics leitete mit seinem Treffer (68.) den Heimerfolg ein. Zuvor hatte der ungarische Teamstürmer noch drei Großchancen ausgelassen. "Es freut mich, dass ich Sturm mit meinem Tor helfen konnte", meinte Szabics. Dass noch nicht alles hundertprozentig nach Plan gelaufen war, sei völlig normal. "In der ersten Partie ist es normal, dass noch Unsicherheiten dabei sind", betonte der Sturm-Angreifer. Für das Rückspiel in seiner Heimat Ungarn ist der 30-Jährige vorsichtig. "Wir haben eine sehr gute Ausgangsposition, dürfen aber nicht denken, dass wir schon weiter sind, denn der Gegner hatte auch große Chancen", meinte Szabics.
Etwas optimistischer war da schon Kienast, der im Gegensatz zu Szabics nicht in der Startformation stand und erst in der 62. Minute für den glücklosen Samir Muratovic eingewechselt wurde. "Das 2:0 war wichtig und ist ein sehr gutes Ergebnis, das reichen sollte", sagte der "Joker", der in der 92. Minute für den Endstand gesorgt hatte.
"Das Tor war das Beste, was mir passieren hat können", fügte Kienast hinzu. Der Ex-Rapidler hat nach seiner Sprunggelenksverletzung noch etwas Trainingsrückstand, den es nun in den nächsten Tagen aufzuholen gilt. "Ich brauche noch ein paar Einheiten", sagte der Sturm-Goalgetter.
Videoton glaubt noch an Aufstiegschance
Die Truppe des portugiesischen Trainers Paulo Sousa hat den Aufstieg noch keinesfalls abgeschrieben. "Unsere Chancen sind natürlich gesunken, aber wir müssen optimistisch bleiben und an unsere Chance glauben", sagte der prominente Videoton-Coach. Die größere Routine der Heimmannschaft habe mit den Ausschlag gegeben. "Die Grazer waren am Schluss auch müde, aber trotzdem gut organisiert, geduldig und haben auf den richtigen Moment gewartet", resümierte Sousa.
Für den Verlierer dieses Duells ist die Europacup-Saison bereits zu Ende, der Aufsteiger hat bei einem Out in der folgenden dritten Runde die Chance, in der Europa-League-Qualifikation weiterzuspielen. Die dritte Quali-Runde (Spieltermine 26./27. Juli sowie 2./3. August) wird am Freitag um 12 Uhr ausgelost.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.