140 km/h Sturmböen

Vom Ländle bis Wien: So zog „Maya“ über Österreich

Vorarlberg
05.06.2022 20:35

Sturmtief „Maya“ hat am Sonntag in Österreich mit Hagel, Windböen von bis zu 140 km/h und Starkregen gewütet. In Vorarlberg waren die Ausmaße des Unwetters weit weniger schlimm als im Vorfeld befürchtet. Dennoch kam es zu zahlreichen Schäden - auch in anderen Bundesländern. Die Einsatzkräfte waren enorm gefordert. Kurz nach 22 Uhr erreichte „Maya“ auch die Bundeshauptstadt.

Zwar mussten innerhalb kürzester Zeit 31 Feuerwehreinsätze absolviert werden. Diese betrafen aber vor allem herabgestürzte Äste, überflutete Straßen oder überflutete Keller. Nach Auskunft der Rettungs- und Feuerwehrleitstelle (RFL) in Feldkirch waren die Gewitter, Starkregen und vereinzelte Hagelschläge rasch örtlich wieder vorbei. In Schruns stürzte auf der Baustelle eines Hotels bei der Silvrettastraße ein Baugerüst wegen des Sturms um. Zudem wurden Dämmfassadenplatten durch den starken Wind weggeweht. Der dort aufgestellte Turmdrehkran kam durch den starken Sturm ins Wanken und der Ausleger drehte sich stark hin und her. Aufgrund von Bedenken, dass der Baukran umstürzen könnte, wurde kurzfristig die Silvrettastraße für 30 Minuten für jeglichen Verkehr gesperrt.

Nachdem der Sturm nachgelassen hatte, wurde die Sicherheitssperre auf der Silvrettastraße aufgehoben. Personen kamen nach einer ersten Bilanz nicht zu Schaden.

Anschließend zog „Maya“ weiter Richtung Osten. Laut der Unwetterzentrale gab es gegen 17 Uhr „beachtliche Windböen“ in Tirol - so wurden zum Beispiel 98 Km/h in Innsbruck gemessen. Wenig später hagelte es auch schon (siehe auch Tweet unten).

Windstöße mit bis zu 143 km/h
Bei der Leitstelle Tirol gingen am frühen Abend zahlreiche Meldungen ein - allein zwischen 17 und 18 Uhr mussten die Feuerwehren 119 Mal ausrücken. In Kufstein wurde zwischenzeitlich Sirenenalarm ausgelöst, mehrere Einsätze liefen gleichzeitig. Gegen 17.30 Uhr ging rund zehn Minuten lang ein heftiger Sturm auf die Festungsstadt und die umliegenden Ortschaften nieder, welcher teilweise golfballgroße Hagelkörner mit sich brachte. „Kurz nachdem das Unwetter sich verzogen hatte, hörte man schon die Sirenen der Feuerwehr“, schildert ein Augenzeuge. Der Sturm fegte mit starken Böen über Tirol hinweg, am Innsbrucker Flughafen wurden Windstöße mit bis zu 143 Stundenkilometern gemessen.

In Salzburg mussten die Einsatzkräfte zu zahlreichen überfluteten Straßen und Kellern ausrücken. Fahrzeuge konnten auf betroffenen Straßen zeitweise nicht mehr weiterfahren. Betroffen waren laut dem Landesfeuerwehrverband alle Bezirke außer Lungau.

Kurz vor 19 Uhr erreichte „Maya“ Oberösterreich. Durch den Sturm umgeworfene Bäume und lokale Überflutungen riefen auch hier zahlreiche Feuerwehren auf den Plan. In Eggelsberg brannte es wohl infolge eines Blitzschlages. Ein lokales Gewitter wütete schon zuvor im Süden Oberösterreichs. Alarmstufe „Orange“ wurde sicherheitshalber ausgerufen. Die stärksten Regengüsse gab es in Ried/Innkreis mit 34.4 Millimetern. Aber auch in Obertrattnach, Vöcklabruck und Kremsmünster gingen ordentliche Mengen an Niederschlag nieder.

Wien: Starker Regenguss in der Nacht auf Montag
Um 21 Uhr erreichte die Gewitterfront auch Niederösterreich und die Steiermark - allerdings in bereits abgeschwächter Form. Rund eine Stunde später blitzte und donnerte es auch in Wien. Ein kurzer sintflutartiger Regen setzte wenig später ein. Er wurde bald schwächer, soll aber bis Montagmorgen anhalten und laut einer Prognose der Unwetterzentrale in Summe 50 bis 60 Liter pro Quadratmeter Niederschlag bringen.

Video: Wie sich das südliche Burgenland auf die Unwetter vorbereitet hat

Im Nachbarland Schweiz gab es hingegen wegen des Unwetters auch Verletzte: Im Kanton Wallis wurden drei Personen verletzt - zwei von ihnen, weil ein bei einem Fußballturnier aufgestelltes Zelt wegflog und die Menschen traf, wie die Kantons-Polizei Wallis auf Anfrage von Keystone-SDA sagte. Zudem seien Dächer weggeweht worden und Gerüste eingestürzt.

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