Rettungen warnen:

Spritpreise sind nicht mehr lange leistbar!

Wien
12.06.2022 06:00

Seit mehr als zwei Jahren stehen Rettungsdienste unter enormem Druck. Die Teuerungen bringen sie nun an ihre Grenzen. Ohne Befreiung von der Mineralölsteuer sei der Sprit nicht mehr leistbar.

Sie gehören wohl zu jenen, die den Sprit am dringendsten benötigen: Die Einsatzkräfte. Wie soll die Feuerwehr einen Brand löschen, wenn sie mit ihrem Auto nicht hinfahren kann? Wie die Polizei einen Raser stellen, wenn sie nicht auf der Autobahn ist? Und wie sollen die Sanitäter einem Herzinfarktpatienten das Leben retten, wenn sie mit der U-Bahn hinfahren müssten?

Ein Szenario, das man sich nicht ausmalen möchte. Dennoch warnen die großen Rettungsdienste - Rotes Kreuz, Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), Johanniter und Malteser - vor den horrenden Spritkosten, die sie auf Dauer nicht mehr stemmen können.

Ohne Mineralölsteuer fast 20.000 Euro sparen
„Wir haben lange nichts gesagt. Doch aktuell ändern sich die Rahmenbedingungen gravierend“, erklären die vier Rettungsorganisationen. Ihre erste Forderung ist die Befreiung von der Mineralölsteuer. Alleine der Arbeiter-Samariter-Bund benötigt für seine Fahrzeuge in Wien 42.000 Liter Benzin pro Monat. Das schlägt mit 81.984 Euro zu Buche und bedeutet eine Preissteigerung von 58 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Wären sie von der Mineralölsteuer befreit, könnten sie 19.676 Euro pro Monat sparen.

Sprit nicht das Einzige
„Wir können unsere Preise ja nicht erhöhen, sondern haben Verträge, die wir einhalten müssen“, betont Reinhard Hundsmüller, Bundesgeschäftsführer des Arbeitersamariterbundes. Bis dato sei es zu keiner Vergütung der gestiegenen Preise seitens der Politik gekommen. Dabei ist Sprit nicht das Einzige, für das tiefer in die Tasche gegriffen werden muss. Auch die Ausgaben für Betriebsmittel und Energie der Stützpunkte stiegen massiv.

Für die Landwirtschaft wurde ein Entlastungspaket geschnürt, für die Rettung gibt es nichts, lautet die Kritik. Selbst vom 500-Euro-Coronabonus sind die Mitarbeiter weiter ausgenommen.

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