Nicht nur die anderen Parteien schießen sich im Kremser Wahlkampf auf die SPÖ ein - jetzt rumort es auch in den eigenen Reihen. Umwelt- und Sportstadtrat Albert Kisling tritt aus der SPÖ aus und wirft Stadtchef Reinhard Resch Geringschätzung vor.
Noch am Donnerstag saß Umwelt- und Sportstadtrat Albert Kisling bei einem Pressetermin der SPÖ neben Bürgermeister Reinhard Resch und referierte über die Erfolge der vergangenen zehn Jahre der Resch-Ära.
Auf Nachfrage der „Krone“, wann die Listenplätze für die Gemeinderatswahl am 4. September bekannt gegeben werden, hielt sich Resch damals noch bedeckt. Die SPÖ-Mitglieder waren zu diesem Zeitpunkt aber schon über ihre Plätze informiert - Kisling über seine Reihung allerdings nicht amüsiert.
Rückzug nach 15 Jahren
Als „Zeichen purer Geringschätzung“ empfindet er nämlich den für ihn vorgesehenen elften Platz. Bei der Wahl im Jahr 2017 stand er noch auf Rang fünf. „Offenbar wurde danach besetzt, wer abends am längsten beim Stammtisch sitzt. Das ist bei mir auch aus gesundheitlichen Gründen einfach nicht möglich“, ärgert er sich. Nach insgesamt 15 Jahren als SPÖ-Politiker in Krems und trotz der jüngst noch vorgetragenen Erfolge, erklärte er am Sonntag aus der SP austreten zu wollen. Bis zum Wahltermin wird er dem Gemeinderat nur noch als „wilder Abgeordneter“ angehören - zum Bedauern des Stadtchefs.
Gespräch gesucht
„Albert hat in seinen Ressorts sehr gute Arbeit geleistet und war seit Jahren ein wichtiges Mitglied der Stadtpartei“, erklärt Resch. Er möchte Kislings Vorwürfe zeitnah in einem persönlichen Gespräch klären. Ein erstes solches hat es aber bereits nach dem Medientermin am Donnerstag gegeben. Resch habe versucht, Kisling zu erklären, dass die Reihungen auf der Liste „nichts mit einer etwaigen zukünftigen Verteilung der Stadtsenatsmandate zu tun haben“.
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