Lange herrschte gähnende Leere, jetzt erwachen die Bollwerke gegen das Coronavirus wieder zum Leben. Der Herbst wirft seine Schatten voraus.
Das Land Steiermark ruft seine Bewohner wieder zu den Spritzen und viele folgen diesem Ruf. Es sind vor allem ältere Personen, die am Dienstag um 9 Uhr in der Früh die öffentliche Impfstraße auf dem Messegelände in Graz aufsuchen.
Ein Pensionisten-Pärchen marschiert Hand in Hand durch den Zugangskorridor, eine ältere Dame mit Hund macht sich ebenfalls auf den Weg zum Stich. Am Einlass bildet sich sogar eine kleine Schlange, als die „Krone“ zum Lokalaugenschein zu Gast ist.
Vierte Impfung für ältere Menschen empfohlen
Es ist wieder mehr los in den steirischen Impfstraßen, einem der wenigen Orte im Land, an denen noch Maskenpflicht herrscht. „In der vergangenen Woche wurden an den sieben Standorten 1800 Impfungen verabreicht. 60 Prozent davon waren Auffrischungsimpfungen“, erklärt Gerald Lichtenegger, Impfkoordinator der Steiermark.
Es ist diese vierte Impfung, die gerade im Fokus des Kampfs gegen das Coronavirus steht, und die vor allem der älteren Bevölkerung im Herbst einen Schutz gegen schwere Verläufe geben soll.
135.000 Steirer bekommen Post
Seit das Nationale Impfgremium den vierten Stich für Personen über 80 Jahren empfohlen hat, macht das Pandemiemanagement der Steiermark die Bürger auf die Möglichkeit der neuerlichen Impfung aufmerksam. Bislang mit gutem Erfolg, weshalb in den kommenden Tagen auch 135.000 Steirer in der Altersgruppe von 65 bis 79 Jahren ein Schreiben mit Hinweis auf die vierte Impfung erhalten werden.
Die Frequenz in den Impfstraßen sollte somit weiter steigen. „Jetzt ist wieder Arbeiten angesagt und nicht nur Warten auf Impfwillige“, erklärt Gertrude Hirsch charmant. Die hauptberufliche Arbeitsmedizinerin ist seit dem Öffnen der Impfstraßen dort tätig und hat in dieser Zeit schätzungsweise rund 10.000 Stiche gesetzt.
Binnen 14 Tagen können inaktive Standorte öffnen
„Momentan kommen wir wieder auf 70 bis 80 Impfungen pro Arzt und vollem Tag. Das steigt bereits seit einigen Wochen an. Somit liegt der Tiefpunkt, der in etwa von Jänner bis März erreicht war, wieder hinter uns“, so Hirsch.
Eine Wiederöffnung der sieben derzeit inaktiven steirischen Impfstraßen ist noch nicht geplant. Für den Ernstfall ist man aber gewappnet, sagt Lichtenegger: „Das Impf-Setting ist nach wie vor intakt, wir haben nur die Tür zugesperrt. Binnen 14 Tagen können wir wieder alle Standorte öffnen. Gemeinsam mit den über 500 Impfordinationen werden wir nicht an Kapazitäten scheitern.“
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