Viele Köche verderben den Brei? Nun ja, vielleicht wird er ja auch schmackhafter, etwa für einige externe Kritiker: Zum Gründungskonvent der neun „Geburtshelfer“ für die neue Technische Universität in Linz (neuerdings genannt: Institute of Digital Sciences Austria) kommt für die Gründungsphase auch noch ein Beirat dazu. Das ergibt sich aus der am Mittwoch im Ministerrat beschlossenen Regierungsvorlage für das Gründungsgesetz, die aber auch noch durchs Parlament muss. Darin werden insbesondere Vertreter sämtlicher Technischer Universitäten in Österreich sitzen.
Sehnsucht nach vielen Köchen für die neue TU gibt es aber auch in Teilen der Landes- und der Linzer Stadtpolitik. Bürgermeister Klaus Luger schlägt einen politischen Uni-Krisengipfel vor, um „den verfahrenen Karren wieder auf Schiene bringen zu können“. Zwei Wochen davor hat der kommende SPÖ-Landeschef Michael Lindner ähnliches gefordert und „durchgesetzt“, nämlich eine Enquete (eine Art Kommissionssitzung des Landtags) unter dem Motto „Alle an einem Tisch, Erfolg sichern!“ Nun unterstützt Lindner auch Lugers jüngeren Ruf nach einem Gipfel.
Viele Gegenstimmen in der Begutachtung
Im Begutachtungsprozess war an der noch unter Ex-Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) angekündigten neuen Einrichtung heftige Kritik geübt worden: So gab es Zweifel an wissenschaftlichem Anspruch, Zeitplan und Finanzierung. Senat und Betriebsrat der Linzer Uni bezweifelten, dass es sich wirklich um eine TU handelt. Die Universitätskonferenz (uniko) sah eine extrem einseitige Orientierung an den Bedürfnissen der oberösterreichischen Industrie und warnte in diesem Zusammenhang vor einer Einschränkung der Freiheit von Forschung und Lehre.
Polaschek und Stelzer blicken in die Zukunft
Der zuständige Minister Martin Polaschek sagt zu all dem: „Es gab einen breiten Diskussionsprozess und das Begutachtungsverfahren wurde sehr ernst genommen. Das sieht man auch an den zahlreichen Änderungen, die wir vorgenommen haben.“ Und LH Thomas Stelzer hebt einmal mehr die großen Chancen hervor: „Wer Zukunft will, muss in Zukunft investieren!“
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