Aus Kostengründen veräußert die Diözese Graz-Seckau die Stiegenkirche, die älteste Pfarrkirche der steirischen Landeshauptstadt. Es gibt eine Interessentin. Doch innerhalb der Diözese regt sich Widerstand.
Ihr Kirchturm ragt versteckt hinter einer Häuserzeile in der Altstadt empor, der Sakralraum wird durch ein charakteristisches Stiegenhaus von der Sporgasse her betreten: Die Stiegenkirche ist nicht nur als älteste Grazer Pfarrkirche (1343) eine Besonderheit - sie steht auch schon länger ganz oben auf der diözesanen Verkaufsliste von Gotteshäusern in der Steiermark.
Das Thema ist emotional sehr schwierig.
Thomas Stanzer, Sprecher von Bischof Wilhelm Krautwaschl
Denn sicher wie das Amen im Gebet ist, dass nicht mehr jeder Sakralbau im Land erhalten werden kann. Wenn die Zahl der Gläubigen sinkt, gehen auch die Einnahmen zurück, und die werden auch für die Instandhaltung dringend benötigt.
„Das Thema ist emotional sehr schwierig“
Jetzt hat die Diözese Graz-Seckau eine mögliche private Kaufinteressentin gefunden: eine Frau, die das Gotteshaus auch als solches erhalten will. Freilich hätten nicht alle eine Freude mit der Veräußerung der kirchlichen Immobilie, innerhalb der Diözese regt sich dagegen Widerstand. „Das Interesse von Privaten als auch christlichen Schwesterkirchen mit Raumbedarf an Filialkirchen ist da, das Thema ist aber emotional sehr schwierig“, gesteht Thomas Stanzer, Sprecher von Bischof Wilhelm Krautwaschl.
Klar sei: Es gibt aufwändige Prüfverfahren, da der Vatikan klargestellt habe, dass man Kirchen nicht einfach „profanieren“, also einer außerkirchlichen Nutzung zuführen dürfe. „Wir wünschen uns natürlich eine weitere kirchliche Nutzung.“ Das Verfahren läuft also noch!
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