Contact Tracing läuft

Weitere sieben Affenpocken-Fälle in Österreich

Österreich
17.06.2022 15:13

Die Infektionsfälle mit dem Affenpocken-Virus in Österreich nehmen weiter zu: Am Freitag meldete das Gesundheitsministerium weitere sieben Fälle, sechs davon in Wien. Somit sind insgesamt elf Fälle im Land bekannt. Die Behörden vor Ort hätten demnach die notwendigen Maßnahmen veranlasst. Auch die Erhebung von Kontaktpersonen der Erkrankten laufe bereits.

Bisher hat nur Wien die sechs weiteren Fälle bestätigt, wie das Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) gegenüber der APA sagte. Somit hat es insgesamt acht Affenpocken-Erkrankte in der Bundeshauptstadt gegeben, wobei sich ein Patient wieder davon erholt hat. Die restlichen sieben Betroffenen sind behördlich abgesondert. Keiner der Wiener Affenpocken-Fälle wird derzeit in einem Spital behandelt. Zwei Fälle waren aus Niederösterreich gemeldet worden.

Bei den sieben aktiven Fällen in Wien handelt es sich um sieben Männer im Alter zwischen 20 und 50 Jahren. Die Symptome gehen von ganz leichten Fällen mit wenigen vereinzelten Pusteln bis zu breitflächigeren Ausschlägen. „Soweit wir das bisher eruieren konnten, ist keine der Personen gegen Pocken geimpft“, hieß es aus dem Hacker-Büro. Die bekannten Spitalsaufenthalte bisher waren allerdings reine Vorsichtsmaßnahme, die Krankheitsverläufe selbst machten keinen Spitalsaufenthalt zwingend notwendig, hieß es.

Weiterer Fall in Niederösterreich
Einen weiteren Fall gab es in Niederösterreich, wie aus dem Landhaus in Niederösterreich gegenüber der APA bestätigt wurde. Bei dem Erkrankten handelt es sich um einen 44-Jährigen aus dem Bezirk Tulln. Auch er musste nicht ins Krankenhaus.

Impfung derzeit „medizinisch nicht notwendig“
Affenpocken sind meldepflichtig und werden in erster Linie im direkten Kontakt übertragen. Eine Impfung der Allgemeinbevölkerung gegen Affenpocken sei laut Gesundheitsministerium „aus aktueller Sicht medizinisch nicht notwendig“ und stehe in Österreich deshalb nicht zur Diskussion. Dennoch laufe derzeit bereits die Beschaffung eines Impfstoffs in Abstimmung mit den europäischen Behörden.

Im Falle des Auftretens einzelner Fälle würden sofort die notwendigen Maßnahmen getroffen, um die Infektion einzudämmen, hieß es seitens der Behörde. Bei Verfügbarkeit eines gegen Affenpocken zugelassenen Impfstoffes in Österreich wird das Gesundheitsministerium kommunizieren, ob bzw. für welche Personengruppen er eingesetzt werden soll.

Merkblatt mit Tipps veröffentlicht
Für eine bestmögliche Information der Bevölkerung haben die Experten des Gesundheitsministeriums ein neues Merkblatt mit wichtigen Tipps zum Schutz vor übertragbaren Krankheiten erarbeitet und veröffentlicht. Neben den Affenpocken behandelt dieses Infoblatt auch sexuell übertragbare Infektionen und Covid-19.

(Bild: Gesundheitsministerium, Krone KREATIV)

Dazu wurden wesentliche Tipps zur Vorbeugung und zum Vorgehen beim Verdacht auf eine Infektion zusammengefasst. Die Broschüre sei damit ein „idealer Begleiter für Teilnehmerinnen und Teilnehmern von Großveranstaltungen, Festivals und Feiern“.

Das komplette Merkblatt zum Download finden Sie hier.

Wer den Verdacht hat, pockenartige Symptome zu haben (in der Regel Pusteln/Läsionen auf der Haut), soll nicht gleich selber ins Spital fahren, das ist überhaupt nicht nötig. Ruhe bewahren und in Wien 1450 anrufen, wo geklärt wird, was zu tun ist, denn in der Regel sind diese Fälle nicht spitalspflichtig und können auch daheim auskuriert werden, hieß es.

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