Wirbel um einen hochkarätigen Fake-Videoanruf herrscht derzeit auch in Wien. Demnach dürfte Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) - ebenso wie zuvor bereits zwei seiner Amtskollegen in Madrid und Berlin - einem falschen Vitali Klitschko aufgesessen sein. Wenig später bestätigte das auch der echte Kiewer Stadtchef via Twitter.
Das Gespräch mit Bürgermeister Ludwig hatte am Mittwoch stattgefunden. In einem Tweet verkündete der Stadtchef, er habe mit Klitschko die aktuelle Situation in der Ukraine besprochen. Der vermeintliche Kiewer Bürgermeister hatte sich zudem nach den Flüchtlingen in Österreich erkundigt.
Doch am Samstag schrieb Paul Ronzheimer, stellvertretender Chefredakteur der „Bild“-Zeitung, über den Kurznachrichtendienst Twitter, dass auch Wiens Bürgermeister am Mittwoch mit dem falschen Vitali Klitschko telefoniert habe.
Außenministerium „nicht eingebunden“
Aus dem Bürgermeisterbüro hieß es dazu gegenüber dem ORF, dass - im Gegensatz zum Fake-Telefonat mit Berlins Stadtchefin Franziska Giffey - keine ungewöhnlichen Themen aufgebracht worden seien. Aus dem Außenministerium heißt es dazu: „Das Außenministerium oder die österreichische Botschaft in Kyjiw waren in die Koordinierung des Termins mit dem vermeintlichen Bürgermeister nicht eingebunden.“
Videobotschaft von echtem Klitschko
Allerdings meldete sich kurz darauf der echte Vitali Klitschko via Twitter zu Wort: Es habe sich in Europa ein falscher Klitschko gemeldet, der „absurde Dinge von sich gegeben hat“. Es müsse dringend ermittelt werden. „Passt bitte künftig auf“, warnte Klitschko. Und fügte an, dass es offizielle Gespräche immer nur über offizielle Kanäle geben könne. Zudem brauche er „nie einen Übersetzer“, stellte Kiews Bürgermeister in der Videobotschaft auf Deutsch klar.
Auch Berlins Regierende Bürgermeisterin Giffey hatte bei einer Videokonferenz am Freitag Zweifel bekommen, ob sie tatsächlich wie geplant mit Klitschko verbunden war. Das Gespräch endete dann vorzeitig.
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