Steirische Familien melden vor den Ferien SOS. Angesichts der Teuerung fallen Aktivitäten mit den Kleinen vermehrt dem Sparstift zum Opfer. Wir haben uns angesehen, was ein Freibad-, Kino- oder Tierparkbesuch kostet.
Alles wird teurer. Das bemerken derzeit auch die steirischen Familien schmerzlich. Laut des offiziellen Familienberichts des Landes kann sich fast ein Drittel regelmäßige Unternehmungen mit den eigenen Kindern in der Freizeit nicht mehr leisten. Diese Zahlen fußen allerdings auf einer Umfrage aus dem Jahr 2021 - noch bevor die große Teuerung einsetzte. Die aktuelle Situation dürfte daher noch prekärer sein.
Bei steigenden Preisen für Lebensmittel, Wohnen und Energie fehlt vielen Familien das Geld an allen Ecken und Enden. „Wenn das eigene Haushaltsbudget knapp wird, beginnt man Dinge wegzulassen. Es wird dort gespart, wo es am einfachsten ist“, erklärt Susanne Bauer von der Arbeiterkammer Steiermark. Kleidung und Freizeitgestaltung sind meist die ersten Opfer des angesetzten Sparstifts.
Wenn das eigene Haushaltsbudget knapp wird, beginnt man Dinge wegzulassen. Es wird dort gespart, wo es am einfachsten ist.
Susanne Bauer (Arbeiterkammer)
Modellrechnung zeigt volle Härte
Eine Modellrechnung der „Krone“ für eine vierköpfige Familie (Kinder 6 und 10 Jahre alt) zeigt die harten Fakten auf (siehe Grafik). So schlägt alleine ein Kinobesuch am Wochenende bereits mit 36 Euro zu Buche - etwaige Aufschläge für 3D-Filme sowie die Kosten für Popcorn und Cola noch nicht einmal miteingerechnet. Der Tierpark in Preding kostet unserer Familie 28 Euro und ist damit etwas billiger als ein Ausflug zur Lurgrotte oder etwa zum Wipfelwanderweg in Rachau.
Badespaß ist noch halbwegs erschwinglich: 14 Euro für die Familienkarte im Freibad in Fürstenfeld, 15 Euro in Liezen. Im teuersten Bad der Steiermark (Kapfenberg) wird unsere Modellfamilie auf einen Schlag allerdings 31,80 Euro los. Dagegen ist selbst der Besuch im Eissalon mit vier Eisbechern ein Schnäppchen - mit einem 20-Euro-Schein kommt man aber auch hier längst nicht mehr aus. Ausflüge in die H2O-Therme in Bad Waltersdorf oder in den Trampolinpark „Jump25“ in Kalsdorf werden da bereits zum Luxus.
Nah und günstig soll es sein
Hinzu kommen noch Anreisekosten, denn viele Freizeiteinrichtungen sind schlecht an das öffentliche Verkehrsnetz angeschlossen, interessante Ausflugsziele oft weit entfernt. Laut steirischem Familienbericht wünschen sich 82 Prozent kostengünstige Freizeitangebote in örtlicher Nähe. In ländlichen Regionen bleibt das ein Wunschdenken.
In den Ferien sind aber viele Gemeinden besonders bemüht, attraktive Angebote zu schaffen. „Seit einigen Jahren gibt es im Internet eine Übersicht, was, wo und zu welchen Kosten angeboten wird“, erklärt Bauer. Die entsprechenden Informationen samt Suchfunktion gibt es auf der Webseite plattformferienbetreuung.at. 433 Angebote sind dort aktuell quer durch die Steiermark gelistet.
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