Hochwasser im Lungau

Zivilschutzalarm beendet: „Lage entspannt sich“

Salzburg
29.06.2022 11:51

Das Land warnt die Tamsweger Bevölkerung: Der Zivilschutzalarm wurde zu Mittag ausgelöst. Der Leißnitzbach führt Hochwasser. Die Tamsweger werden gebeten, in den Häusern zu bleiben und Tiefgaragen sowie Keller zu meiden. Weiters sollen sich die Leute von Ufern und Brücken fernhalten. Gegen 17 Uhr teilte der Bezirksfeuerwehr-Chef mit: "Wenn es so bleibt, haben wir es überstanden".

Die große Gefahr derzeit: Schwemmholz könnte die Durchflüsse verklausen - dann könnte der Leißnitzbach übergehen. Die Feuerwehren kündigten an, bis in die Nacht hinein den Bach in der Gemeinde zu kontrollieren. 

Gegen 12:20 Uhr konnte der Tamsweger Bürgermeister Georg Gappmayer schon eine vorsichtig optimistische Prognose abgeben. Er sagt: „Aktuell sieht es so aus, als ob sich die Lage entspannt. Die Pegel sind rückläufig, wir bleiben aber in Alarmbereitschaft.“

Dem Tamsweger Bürgermeister Georg Gappmayer zufolge fiel der Pegel gegen 12:20 bereits wieder. (Bild: Roland Holitzky)
Dem Tamsweger Bürgermeister Georg Gappmayer zufolge fiel der Pegel gegen 12:20 bereits wieder.

Bisher sei es nur im Bereich des Marktes zu einer Verklausung gekommen, die schnell beseitigt werden konnte. "Der Bach ist über die Ufer getreten und hat mehrere Keller geflutet", erzählt Gappmayer. Der Sachschaden sei aber wahrscheinlich überschaubar und Personen seien keine verletzt worden.

In Tamsweg tagt der Krisenstab der Gemeinde. (Bild: ROLAND_HOLITZKY)
In Tamsweg tagt der Krisenstab der Gemeinde.

Gegen 13:30 drohte weiteres Ungemach aus Richtung Süden. „Wir rechnen damit, dass es in der nächsten Stunde wieder zu regnen beginnt, weil es im benachbarten Kärnten schon wieder zu Niederschlägen kommt“, erklärt Bezirksfeuerwehrkommandant Hannes Pfeifenberger. Aktuell habe man schweres Gerät an den Brücken stationiert, um etwaige Verklausungen schnell beseitigen zu können.

Die ankündigten Regenfälle "waren dann doch nicht so stark", zeigte sich Pfeifenberger erfreut. "Grundsätzlich ist die Lage beim Entspannen. Wir beobachten den Bach aber an den neuralgischen Punkten und stehen mit schwerem Gerät bereit.

Lage in Ramingstein entspannt sich, Feuerwehrfahrzeug verunglückt
Auch im ebenfalls stark von den Unwettern betroffenen Ramingstein berichtet der Bürgermeister von einer Entspannung der Lage. "Das Wetter hat sich beruhigt", so Ortschef Leonhard Kocher. 

Während des Unwettereinsatzes verunglückte ein Feuerwehrfahrzeug der Feuerwehr Ramingstein, als die Straße unter dem tonnenschweren Rüstlöschfahrzeug wegbrach. „Sechs Kameraden wurden dabei verletzt“, bestätigt Bezirksfeuerwehrkommandant Hannes Pfeifenberger. Zwei Beteiligte hätten dabei Rippenbrüche, die anderen vier nur leichtere Blessuren davongetragen. Die Feuerwehrkräfte hätten sich alle aus dem havarierten Fahrzeug retten können und seien dann vom Rettungsdienst ins Krankenhaus gebracht worden. Die Untersuchungen zur Unfallursache würden aktuell laufen, so Pfeifenberger. „Wichtig ist aber aktuell nur, dass die Kameraden schnell wieder gesund werden“, betont Pfeifenberger.

Bereits am Dienstagabend hat ein starkes Gewitter Schäden und Murenabgänge im Lungau ausgelöst. Besonders in Ramingstein gingen mehrere Muren ab. Die Feuerwehr hatte mit den Aufräumarbeiten alle Hände voll zu tun. 

Muren-Abgang in Ramingstein (Bild: FF Ramingstein)
Muren-Abgang in Ramingstein

Die Feuerwehren des Bezirks standen zuletzt mit rund 350 Einsatzkräften im Einsatz. Zu Murenabgängen kam es etwa in Ramingstein im Bereich der Murtalbahn und auch in Göriach. Sowohl die B96 als auch die B95 sind aktuell streckenweise gesperrt.

Am späten Nachmittag wurde der Zivilalarm aufgehoben, die Lage aber bleibt angespannt.

HINWEIS: Dieser Artikel wird laufend aktualisiert!

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