Causa Wolf in Tirol

Verein Weidezone und Opposition erhöhen Druck

Tirol
30.06.2022 15:00

15.000 Unterstützer zählt der Verein Weidezone, jetzt sind auch die Tiroler Oppositionsparteien SPÖ, FPÖ, Neos und List Fritz dabei. Um weitere Schäden durch Wolfs- oder Bärenrisse zu vermeiden, stellt man nun einen Dringlichkeitsantrag im kommenden Julilandtag. Der Druck auf die VP steigt. Diese will dem Antrag zustimmen.

„Die heurige Almsaison ist schon gelaufen, wenn wir jetzt nichts unternehmen, dann wackelt auch die nächste und damit die ganze Tiroler Almwirtschaft!“ Stefan Brugger, Vorsitzender des Vereins Weidezone Tirol, ist um klare Worte nicht verlegen. Und er hat einen Ansatz in der Wolfsfrage, der von den Oppositionsparteien im Landtag unterstützt wird und nun – die Wahl lässt grüßen! – auch von der schwarz-grünen Landesregierung. Diese will aber Änderungen und den Plan als Allparteien-Antrag durchbringen, was aber der Opposition wiederum sehr missfällt.

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Es gibt keinen Bauern, der nicht Angst um seine Herde hat. Wir brauchen schnellere Beschlüsse – 24 Stunden bis zum Abschussbescheid – und eine Zonierung laut Berner Konvention.

Stefan Brugger, Vorsitzender des Vereins Weidezone Tirol

„Denn dann geht die ÖVP damit bei den Bauern hausieren“, so die Befürchtung. Die Bauern sind wegen der bisherigen Lösungsversuche beim Wolf ziemlich sauer auf die ÖVP. „Der im Vorjahr mit 35 Mitgliedern gegründete Verein Weidezone bringt es auf 15.000 Unterstützer“, sagt Obmann Stefan Brugger. „Es gibt keinen Bauern, der nicht Angst um seine Herde hat.“ Die Regierung solle sich nicht länger hinter Normen und EU-Verordnungen verstecken, „sondern ins Tun kommen. Wir brauchen schnellere Beschlüsse – 24 Stunden bis zum Abschussbescheid – und eine Zonierung laut Berner Konvention.“

Stefan Brugger bekommt Schützenhilfe von Andreas Leitgeb (NEOS), Georg Dornauer (SPÖ), Markus Abwerzger (FPÖ) und Liste Fritz-Markus Sint (v. li.). (Bild: Birbaumer Christof)
Stefan Brugger bekommt Schützenhilfe von Andreas Leitgeb (NEOS), Georg Dornauer (SPÖ), Markus Abwerzger (FPÖ) und Liste Fritz-Markus Sint (v. li.).

Zur Vermeidung von Schäden durch die wachsende Wolfs- und Bärenpopulation sollen per Landesgesetz Zonen ausgewiesen werden, in denen die Wildtiere vollständig geschützt sind, aber auch solche, aus denen sie entfernt bzw. bejagt werden können. Mit Stand 24. Juni stehen 43 tote Nutztiere zu Buche, im Vorjahr waren es 256.

Der Abschuss von Wolf und Bär sei in EU-Ländern wie Finnland, Schweden und Frankreich gang und gäbe, „selbst in Österreich werden seit 2017 Fischotter erlegt, die denselben Schutzstatus haben. Doch Wolf und Bär sind viel gefährlicher, sie sind intelligent und kommen Dörfern immer näher“, warnt Brugger.

ÖVP und Grüne wollen zustimmen, aber...
Um Wind aus den Segeln zu nehmen, verkündete die schwarz-grüne Koalition, dem Antrag zuzustimmen. Weitere Schritte wolle man mit einer gutachtlichen Stellungnahme erreichen, für die der Europarechtler Walter Obwexer beauftragt wird. Damit will Schwaz-Grün unter anderem prüfen, ob die Vorstellungen der Opposition mit dem vorliegenden Recht in Einklang zu bringen seien.

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