Das niederländische Königspaar hätte seinen Staatsbesuch in Österreich auch gut erst kommende Woche absolvieren können. Denn da ist ohnehin „halb Holland“ hier. Anlass ist der Formel-1-Grand Prix von Österreich in Spielberg, dessen großer Publikumsmagnet der niederländische Weltmeister Max Verstappen (24) ist. Der Vorverkauf deutet darauf hin, dass erstmals in der Geschichte an die 300.000 Fans zum Rennen in der Steiermark kommen könnten.
Denn der Sonntag ist seit langem ausverkauft, für die Tage davor gab es zuletzt nur noch einzelne Restkarten. Steht am Ende tatsächlich die Drei vorne, wäre man punkto Besuch großer Bezahlevents in Österreich ganz weit vorne mit dabei und damit ein besonderer Event der Superlative.
In einer Liga mit Olympia
Der bisherige Zuschauer-„Rekord“ am Red Bull Rung stammt aus 2014, als die Motorsport-Königsklasse bei der Rückkehr nach Österreich von 220.000 Fans empfangen wurde. Seit damals hat die Formel 1 weltweit das Interesse nochmals enorm gesteigert. Alleine die Vorjahres-Saison mit ihrem verrückten Finale in Abu Dhabi verfolgten über 1,5 Mrd. Zuschauer. Zuletzt betonte Oliver Blume, Chef des an einem baldigen Formel-1-Einstiegs interessierten Autobauers Porsche, dass die Formel 1 mittlerweile in einer Liga mit der Fußball-Champions League, den Olympischen Spielen und der Fußball-WM spiele.
Netflix bringt neue Fans
Die Gründe für den aktuellen Hype sind vielerlei. Einerseits hat die Königsklasse selbst dank spannender Rennen enormes Interesse auf sich gezogen. Hinzu kommt die erfolgreiche Netflix-Doku-Serie „Drive to Survive“. Vierfach-Spielberg-Sieger und WM-Leader Verstappen ist auf der Strecke seines Teambesitzers Dietrich Mateschitz ein verlässlicher Publikumsmagnet trotz neuerdings auch eigenem Heimrennen in Zandvoort. Und letztlich sind auch die Fans selbst nach zwei Jahren mit gleich vier Rennen im Pandemiemodus heiß darauf, wieder Vollgas zu geben.
Sie lieben das Formel-1-Racing und sind vom Titelkampf, der vergangenen Dezember in einem nervenzerreißenden Finish zugunsten von Verstappen ausfiel, nachhaltig begeistert. Ihnen und der „Orange Army“, die auch 2022 wieder den Spielberg in der Obersteiermark stürmt, wird diesmal von Freitag bis Sonntag (8. bis 10. Juli) beim „Holiday-Grand Prix“ am 4,318 Kilometer langen Red Bull Ring noch weit mehr als früher geboten.
Erstmals Sprintrennen in Steiermark
Los geht es vor dem elften Saisonlauf 2022 am Donnerstag mit dem Pitlane Walk. Das Qualifying steigt bereits am Freitag, weil Samstag erstmals in Österreich ein Sprintrennen in Szene geht. Dazu kommt die Rückkehr der Legends-Parade, der Green Carpet (beides Sonntag) sowie die Rennen der Rahmenserien (Formel 3, Formel 2, Porsche Supercup) über alle Tage. Insgesamt also jede Menge Action auf und abseits der Strecke. Das beliebte Air Display ist schon ein Vorbote für die Air Power im September. Als Höhepunkt steigt das Rennen am Sonntag um 15.00 Uhr.
Weil die Nachfrage so riesig ist und die offizielle FIA-Fanzone hinter Kurve 1 aus allen Nähten platzt, wurde zudem mit dem „Steiermark Village“ rechts vor dem Haupteingang eine zweite Fanzone errichtet. Das Gelände für die rund 40.000 Camper wurde nochmals erweitert. Der Zuschauer-Ansturm zur eine Autostunde von der steirischen Hauptstadt Graz entfernten Rennstrecke fordert das An- und Abreisemanagement diesmal besonders. Man versucht, Schwerpunkte auf die Anreise per Bus, Bahn und Bike („3B“) zu setzen. Einige Züge fahren deshalb aus ganz Österreich und dem Ausland nach Spielberg.
Erstmals werden in diesem Jahr spezielle überregionale Bustransfers zum Red Bull Ring angeboten. Am Rennwochenende können Fans an über 170 Orten und Haltepunkten in sechs Bundesländern - darunter zahlreiche Hotels - zusteigen. Am Sonntag sind zusätzliche Express-Shuttles im Einsatz.
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