Am steirischen Arbeitsmarkt findet derzeit eine echte Zeitenwende statt: Es herrscht fast Vollbeschäftigung, die Zahl der offenen Stellen ist hoch wie nie. „Wir bewegen uns deutlich in Richtung Arbeiternehmermarkt“, betont der steirische AMS-Geschäftsführer Karl-Heinz Snobe.
Die Arbeitslosenquote liegt bei 4,3 Prozent: Damit bewegt sich die Steiermark in Richtung Vollbeschäftigung - „in einigen Regionen ist sie längst erreicht“, heißt es vom AMS. Ende Juni waren in der Steiermark 25.050 Personen als arbeitslos gemeldet, das sind 3500 weniger als vor der Corona-Krise.
Über das erste Halbjahr betrachtet waren im Schnitt 30.917 Personen arbeitslos - das ist mehr als ein Viertel weniger als 2021! Auf Rekordniveau liegt zudem die Nachfrage nach neuen Mitarbeitern: 20.721 offene Stellen sind beim AMS gemeldet, alleine im Juni kamen 7392 dazu.
Personal-Engpass spitzt sich zu
„Wir erleben derzeit einen starken Umbruch am steirischen Arbeitsmarkt, eine echte Zeitenwende“, unterstreicht Snobe. „Die Arbeitslosigkeit und damit das verfügbare Arbeitskräftepotenzial sinkt stetig, bei einer gleichzeitig enormen Nachfrage nach zusätzlichem Personal seitens der Wirtschaft.“
Es droht ein Engpass beim Personal. Um dem entgegenzuwirken, sieht Snobe fünf Hebel: die weitere Qualifizierung von arbeitssuchenden Mitarbeitern (etwa durch arbeitsnahe Ausbildungen über Stiftungen), die verstärkte betriebliche Lehrausbildung, eine Erhöhung der Erwerbstätigkeit von Frauen, eine längere Beschäftigung von älteren Personen und eine qualifizierte Zuwanderung.
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