Ab Herbst 2023

Grippe-Impfung wird billiger – für fast alle

Österreich
01.07.2022 13:16

Die Grippe-Impfung wird ab Herbst 2023 österreichweit deutlich kostengünstiger angeboten, und zwar für alle Erwachsenen ab 18 Jahren. Darauf haben sich der Bund, die Bundesländer und die Sozialversicherung geeinigt, wie Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne), Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) und Sozialversicherungsvorstand Peter Lehner am Freitag bekannt gaben.

Die Patienten müssen dafür nur noch die Rezeptgebühr bezahlen. Ziel sei es, die Impfquote zu steigern. „In anderen Ländern ist es Standard, ein Impfprogramm zu haben“, sagte Rauch. In Österreich liege die Durchimpfungsrate in Wien „in Spitzenzeiten“ bei 20 Prozent, in anderen Bundesländern bei acht bis zehn Prozent. Das Angebot einer bundesweiten Influenza-Impfung sei besonders wichtig etwa zur Entlastung der Spitäler, wenn zum Beispiel eine Grippe- mit einer Corona-Welle zusammentrifft.

Hacker: „Großartiger Erfolg“
Hacker nannte die Einigung einen „großartigen Erfolg“. Man teile sich die Kosten, alle Bundesländer stünden hinter dem Beschluss. Allerdings bringt das Programm für die Bewohner der Bundeshauptstadt keine Vorteile, denn die Stadt Wien bot zuletzt Gratis-Impfaktionen an. Lehner hob hervor, dass die Impfung nun auch verpflichtend in den E-Impfpass eingetragen wird.

Sozial- und Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne, li.) und Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) (Bild: APA/Roland Schlager)
Sozial- und Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne, li.) und Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ)

Langer Vorlauf bei Bestellung von Impfstoffen
Wegen des langen Vorlaufs bei der Bestellung von Influenza-Impfstoffen ist die Einführung des öffentlichen Impfprogramms für alle Erwachsenen erst ab 2023 möglich. Bereits in der kommenden Saison wird es, wie in den vergangenen beiden Jahren, beschränkte Angebote geben, wie das kostenlose Influenza-Impfprogramm für Kinder und für Menschen in Alters- und Pflegeheimen.

Das Programm ist zunächst auf zwei Jahre befristet und soll dann evaluiert werden. Gemeinsames Ziel ist eine Ausweitung auch auf andere Impfungen.

Hacker, Rauch und Lehner dankten der Vorarlberger Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher (ÖVP), der es wesentlich zu verdanken sei, dass es zu einer Einigung gekommen sei. Rüscher war im ersten Halbjahr Vorsitzende der Landesgesundheitsreferentinnen und -referenten, da Vorarlberg den Vorsitz der Landeshauptleutekonferenz innehatte und für das zweite Halbjahr den Vorsitz nun an Wien übergab.

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