Im ersten krone.tv-Sommergespräch mit Katia Wagner gibt sich die SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner in Richtung Regierung angriffig. Es müsse laut ihr „endlich“ eine Bundesregierung unter SPÖ-Führung geben, die diesen „Scherbenhaufen, die die letzten Regierungen hinterlassen haben, wieder aufräumt“. Ob das in einer Koalition mit Grün und NEOS gelingen könnte? Da hält sich Rendi-Wagner bedeckt …
Eigentlich sollten die diesjährigen krone.tv-Sommergespräche in den Büros der Parteichefs stattfinden. Die Parteichefin der Roten, Pamela Rendi-Wagner, bittet uns allerdings kurzfristig vor eine plakative, rote Wand. „Ist es in Ihrem Büro etwa zu unordentlich?“, will Journalistin Katia Wagner wissen. Nein, beschwichtigt sie - es würde dort nur so viel gearbeitet werden, weswegen sie uns das Büro dann doch nicht zeigen möchte.
Rendi-Wagner erklärt, warum SPÖ vor ÖVP liegt
Ihre Arbeit sei auch der Grund, weswegen die SPÖ derzeit in Umfragen über 30 Prozent liegt - und das weit vor der ÖVP. „Die Menschen spüren es, ob es jemand mit der Politik ernst meint“, sagt sie. Auch sonst ist die rote Parteichefin angriffslustig und spart nicht mit Kritik an der Bundesregierung. „Es geht nicht mehr! Es braucht jetzt ein Handeln und nicht irgendwelche Ankündigungen!“, so Rendi-Wagner.
Zustimmung von Mikl-Leitner zeige, dass Weg von SPÖ richtig ist
So fordert sie sofort einen Preisdeckel auf Energie. Dass nun auch türkise Landeshauptleute offen für eine Diskussion sind, zeige ihr, „dass die SPÖ richtig gelegen ist“. Von Katia Wagners Vorschlag, dass das rote Wien als Alleineigentümer von Wien Energie mit diesem Beispiel voran gehen könnte, hält Rendi-Wagner nichts. Sie fordert viel mehr von der Regierung ein einheitliches Bundesgesetz.
Was die rote Chefin „nicht gerecht“ findet …
Ob sie selbst auch die Teuerungen spüre? „Die Teuerungen lassen niemanden unberührt“, auch sie würde das spüren, wenn sie in den Supermarkt für ihre vierköpfige Familie einkaufen gehe. Dennoch mache sie sich vielmehr Sorgen um die anderen, die mit wenig Geld auskommen müssten. Insofern verstehe Rendi-Wagner nicht, warum sie als Spitzenpolitikerin über 5.000 Euro aus dem Entlastungspaket der Bundesregierung bekommen soll, während eine Pensionistin weniger als ein Drittel davon bekäme. „Das ist nicht gerecht, nicht fair und nicht vernünftig“, kritisiert sie.
„Ja, wir sind für Reichen- und Erbschaftssteuer“
Um einen Preisdeckel oder eine Mehrwertsteuersenkung finanzieren zu können, sei sie auch für eine Reichen- und Erbschaftssteuer. „Jene, die Millionen besitzen, müssen einen größeren Beitrag leisten. Und viele Millionäre wollen das auch“, so Rendi-Wagner. Dass die Erbschaftssteuer seinerzeit unter einem SPÖ-Politiker, Werner Faymann, abgeschafft wurde, erklärt sie mit einer „reinen Formalität“, damals sei man am Koalitionspartner, der ÖVP, gescheitert.
Schutzengerl für Herbert Kickl
Im Rahmen der krone.tv-Sommergespräche möchte Katia Wagner auch die Büros der Parteichefs mit Dekoartikeln verschönern. Das Geschenk von Pamela Rendi-Wagner an den FPÖ-Chef Herbert Kickl? „Das Schutzengerl, weil er gerne wandern geht und Berge besteigt“, erklärt sie versöhnlich, um dann eine Spitze nachzulegen: „Ich würde von Herbert Kickl gerne wissen, ob er schon geimpft ist.“ Das wird Katia Wagner den blauen Parteichef fragen.
Das nächste krone.tv-Sommergespräch mit FPÖ-Chef Herbert Kickl sehen Sie am 27.7.2022 um 20.15 Uhr auf krone.tv (So können Sie krone.tv empfangen!) und um 21.15 Uhr hier auf krone.at.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.