Tag zwei im Kampf der Einsatzkräfte gegen die Flammen auf dem Truppenübungsplatz Großmittel im Bezirk Wiener Neustadt. Die Lage ist dank des aufopfernden Einsatzes Hunderter niederösterreichischer Feuerwehrleute und Soldaten unter Kontrolle. Die „Krone“ blickte den Helfern bei den Löscharbeiten über die Schulter.
Am Mittwoch brach - wie berichtet - auf dem Areal des Truppenübungsplatzes Großmittel ein Waldbrand aus. Ursache war vermutlich Selbstentzündung aufgrund der großen Trockenheit, Manöver hatten jedenfalls keine stattgefunden. Annähernd 1000 Helfer von Feuerwehr, Rotem Kreuz und Bundesheer sowie fünf Löschhubschrauber von Flugpolizei und Bundesheer standen am Mittwoch im Einsatz, um die Flammen einzudämmen - was auch erfolgreich gelang. Doch am Donnerstagvormittag fachte starker Wind die bestehenden Glutnester erneut an.
Wind als Feind
„Dadurch breitete sich das Feuer wieder etwas aus. Wir haben sofort Gegenmaßnahmen gesetzt und zusätzlich zu den im Einsatz stehenden Feuerwehrkameraden und Soldaten Hubschrauber aus Langenlebarn angefordert“, schildert Kommandant und Einsatzleiter Oberst Mario Ernst. Während ein OH-58 Kiowa die Glutnester mittels Wärmebildkamera aus der Luft lokalisiert, löschen zwei Alouette III die Flammen aus der Luft bestmöglich ab.
Leider hat sich am Nachmittag gezeigt, dass zwei Alouette III nicht ausreichen. Deshalb haben wir zusätzlich einen Black Hawk angefordert, der rund zehn Mal so viel Wasser, nämlich 3000 Liter, abwerfen kann.
Oberst Mario Ernst zur "Krone"
Brandbekämpfung ist Teamwork
Der Offizier nimmt den „Krone“-Fotografen mit ins Lagezentrum der Jansakaserne. Hier besprechen die Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rotem Kreuz und Bundesheer regelmäßig die Lage und erörtern die nächsten Maßnahmen. „Die Situation ist derzeit absolut unter Kontrolle, aber es wird wohl noch ein bis zwei Tage weiterbrennen. Was wir jetzt alle als Team gemeinsam tun, ist gewissermaßen eine Mischung aus Brandschutz und Brandbekämpfung“, erläutert der krisenerprobte Soldat.
Am Einsatzort
Danach geht es gemeinsam mit ihm hinaus zu den Einsatzkräften. Die Luft ist stickig und von Rauch erfüllt. Zivile Feuerwehrfahrzeuge benässen den Bereich rund um den eigentlichen Brandherd, während ununterbrochen das Knattern der Rotoren der Heeres-Helikopter zu hören ist. Keine ungefährliche Aufgabe für die Feuerwehrleute, denn auf dem Truppenübungsplatz liegen Blindgänger, die durch das Feuer detonieren können. Deshalb ist bei den Löscharbeiten besondere Vorsicht geboten.
„Wir bekämpfen den Brand gewissermaßen zweigleisig. Auf der einen Seite wird durch das Bewässern des Bodens verhindert, dass die Flammen wieder auf andere Bereiche des Areals übergreifen können, auf der anderen Seite werfen die Hubschrauber gezielt Wasser auf die Glutnester“, präzisiert Oberst Ernst die Taktik der Löschprofis.
Panzer bekämpfen Feuer
Zwischen das Knistern der Flammen und das Knattern der Roten mischt sich der Lärm dröhnender Motoren und das Rasseln von Ketten. Wie bereits am Mittwoch, sind auch am Donnerstag mehrere Ulan-Schützenpanzer im Wald unterwegs, um Brandschneisen zu ziehen und den Flammen somit den Weg abzuschneiden.
Am späten Nachmittag lässt der Wind spürbar nach, ein Teil der Einsatzkräfte kann abrücken: „Doch morgen Vormittag frischt der Wind bestimmt wieder auf, da werden wir auch verstärkt Feuerwehren heranziehen.“ Die zwei Alouette III und der Black Hawk drehen indes weiter unbeirrt ihre Runden, bis die Dämmerung einsetzt. Erst gegen 21 Uhr kehren sie zum Stützpunkt in Langenlebarn zurück. Über Nacht gehen die Löscharbeiten am Boden weiter. Ernst: „Am Freitag kommen dann erneut mehrere Helikopter zum Einsatz.“
Hohe Motivation der Helfer
Es ist schier übermenschlich, was Feuerwehrleute und Soldaten in voller Schutzmontur bei Temperaturen jenseits der 30 Grad leisten - doch ohne diesen Einsatz wäre der Brand rasch außer Kontrolle geraten. 350 Feuerwehrmitglieder und 150 Soldaten des Bundesheeres standen am Donnerstag im Einsatz.
Teamwork als Schlüssel zum Erfolg
„Die Zusammenarbeit zwischen den zivilen Einsatzorganisationen und dem Bundesheer funktioniert bei uns seit jeher ausgezeichnet, auch dieses Mal. Durch diese perfekte Kooperation konnten wir die Situation unter Kontrolle bringen. Ich möchte mich an dieser Stelle auch bei allen zivilen Kameradinnen und Kameraden für ihren Einsatz und die Zusammenarbeit bedanken“ - sprach Ernst und verabschiedete sich, er musste zur nächsten Lagebesprechung.
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