„Noch 4 harte Tage“

Spanien ächzt unter einer der längsten Hitzewellen

Ausland
15.07.2022 10:07

Hitze, Trockenheit, Dürre, Brände: In Südeuropa stellen die extrem hohen Temperaturen Bevölkerung und Einsatzkräfte weiterhin vor massive Herausforderungen. Vom Ausmaß und der Länge wird die aktuelle Hitzewelle in Spanien eine der längsten seit Beginn der Erfassungen im Jahr 1975 sein. In 16 der 17 Autonomen Gemeinschaften Spaniens gilt Hitzealarm. Immer wieder brechen auf der Iberischen Halbinsel Brände aus. In Frankreich fielen mehr als 5300 Hektar Land den Flammen Feuer zum Opfer, in Griechenland wurden binnen einer Woche 264 Waldbrände registriert.

Laut der spanischen Zeitung „El Pais“ ist das Schlimmste bereits überstanden, „es stehen noch mindestens vier sehr harte Tage bevor“, warnt das Blatt. Schlimm betroffen sind die Regionen Andalusien im Süden und Extremadura im Westen des Landes: Dort werden die Temperaturen bis auf 44 beziehungsweise 45 Grad Celsius im Schatten klettern. Nur die Kanarischen Inseln bleiben von extremer Hitze verschont. In Spanien und Südfrankreich soll die Gluthitze-Periode laut Meteorologen frühestens am Dienstag zu Ende gehen.

Spanische Regionen, in denen bis Sonntag mindestens 35 Grad Celsius erwartet wird:

Im Zusammenspiel mit einer seit Wochen anhaltenden Dürre und starken Winden begünstigt die Hitze in Spanien wie auch im benachbarten Portugal den Ausbruch und die Ausbreitung von Waldbränden. Einsatzkräfte der Feuerwehr, der Armee und des Zivilschutzes bekämpften am Donnerstag zahlreiche Feuer, die aber bisher den Behörden keine allzu großen Sorgen bereiteten.

Die Feuerwehrleute in Portugal werden von Waldbränden auf Trab gehalten. (Bild: Associated Press)
Die Feuerwehrleute in Portugal werden von Waldbränden auf Trab gehalten.

Wind treibt in Feuer in Frankreich zu Wohngebieten
Auch aus Frankreich hieß es, die aktuelle Hitzeperiode sei besonders intensiv und lang anhaltend. In elf Départements gilt die Hitzewarnstufe Orange, am Freitag sollen mancherorts Temperaturen um die 40 Grad erreicht werden. An der französischen Atlantikküste südlich von Bordeaux wüteten noch immer Waldbrände. Mittlerweile fielen mehr als 5300 Hektar Land den Flammen Feuer zum Opfer, mehr als 10.000 Menschen wurden in Sicherheit gebracht. Sorge machte zuletzt der Wind, der das Feuer in Richtung bewohnter Gebiete trieb.

Ein Waldbrand bei Landiras am Freitagmorgen im Südwesten Frankreichs (Bild: AP)
Ein Waldbrand bei Landiras am Freitagmorgen im Südwesten Frankreichs
Eine Temperaturanzeige in Paris (Bild: Associated Press)
Eine Temperaturanzeige in Paris

Südlich von Avignon wurde am Donnerstagnachmittag ein sich schnell ausbreitender Waldbrand gemeldet. Der Zivilschutz warnte vor besonderer Brandgefahr im dortigen Rhonetal, wo der Mistral am Freitag und Samstag über trockene Gebiete fegen dürfte.

Notstand in Italien wegen Dürre
Italien kämpft bereits seit Wochen mit Dürre. In fünf nördlichen Regionen entlang des Flusses Po verhängte die Regierung deshalb den Notstand, weitere Regionen könnten folgen. Immer wieder treten Busch- und Waldbrände auf. Am Donnerstagabend teilte die Feuerwehr mit, einen großen Waldbrand nahe Genua bekämpft zu haben. Brandgefahr besteht weiterhin auch auf Sizilien und Sardinien.

Italien ist mit extremer Dürre konfrontiert. (Bild: Associated Press)
Italien ist mit extremer Dürre konfrontiert.

Bereits 2500 Brände seit Anfang Mai in Griechenland
In Griechenland warnt die Feuerwehr für Freitag in bestimmten Gegenden einmal mehr vor sehr hoher Waldbrandgefahr. Die Warnstufe vier von fünf gilt etwa für Athen und Umgebung sowie den Nordosten der Halbinsel Peloponnes und Inseln wie Kreta, Lesbos und Samos. Allein in den vergangenen sieben Tagen gab es nach Angaben der Rettungskräfte 264 Waldbrände - seit Beginn der Brand-Saison Anfang Mai waren es fast 2500.

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