Die jährliche Anhebung von Sozialleistungen, die bisher noch nicht valorisiert wurden, kommt ab 1. Jänner 2023. Die nötigen Gesetzesänderungen sind am Freitag in Begutachtung gegangen, wie Sozialminister Johannes Rauch (Grüne) in einer Pressekonferenz mitteilte. Künftig werden Familienbeihilfe, Kinderabsetzbetrag, Kinderbetreuungsgeld, Studienbeihilfe oder Krankengeld jährlich an die Teuerung angepasst. Nachgeschärft wird auch bei der Unterstützung zum kommenden Schulstart.
Bis 2026 werden laut Rauch für die Valorisierung rund vier Milliarden Euro an zusätzlichen Kosten veranschlagt. Als Betrachtungszeitraum fungiert die Inflationsentwicklung vom August des Vorjahres bis Juli des jeweiligen Jahres. Die Anpassung wird also - analog zu den Pensionen - jährlich festgelegt. Leistungen wie Pflegegeld oder Sozialhilfe werden schon jetzt valorisiert.
Erhöhung ab 1. Jänner 2023
Die Neuregelung geht für sechs Wochen in Begutachtung. Der Beschluss im Nationalrat soll im Herbst erfolgen. Ab 1. Jänner 2023 wird dann erhöht, also „punktgenau in die Teuerung“, wie es der Ressortchef formulierte. Laut Rauch werden von den Erhöhungen rund 1,3 Millionen Menschen profitieren.
Er verwies auch auf die ebenfalls bereits vereinbarte Auszahlung einer erhöhten Familienbeihilfe im August. Geplant ist eine Sonderzahlung von 180 Euro. Zusätzlich wird es nun eine weitere Unterstützung für Kinder aus Familien mit geringem Einkommen geben, verkündete Rauch. Sie erhalten zusätzliche Gutscheine für den Kauf von Schulsachen.
Schulstart-Gutscheine werden erhöht
Vorgesehen waren heuer Bons in der Höhe von 80 Euro. Nun wird angesichts der Inflationsentwicklung aufgestockt. „Weil wir stehen vor einer deutlichen Belastungssituation in den nächsten Monaten“, sagte Rauch. Konkret erhalten rund 50.000 Schulkinder weitere Gutscheine in der Höhe von 40 Euro.
In den Vorjahren waren Warenpakete im Wert von bis zu 100 Euro verteilt worden. Dass heuer eine Kürzung ins Haus stand, hatte zuletzt für Kritik gesorgt - war aber dem Umstand geschuldet, dass es weniger EU-Förderung gebe, erläuterte Rauch. Nun werde aus eigenen Budgetmitteln erhöht. Zwei Millionen Euro werden laut dem Minister zusätzlich aufgewendet.
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