Nur ein Anruf aus Wien

Neues Asylheim: Kindberger von Plänen überrascht

Steiermark
17.07.2022 08:30

Das ehemalige Landespflegezentrum Kindberg in der Steiermark soll zu einer Unterkunft für Asylwerber mit medizinischem Betreuungsbedarf umfunktioniert werden. Die Verhandlungen laufen noch, doch es hagelt schon Kritik.

Österreich sieht sich aktuell mit einer neuen Flüchtlingswelle konfrontiert. Das führt offenbar dazu, dass das Innenministerium fieberhaft nach neuen Unterbringungsmöglichkeiten sucht. Eine davon könnte schon bald in der Steiermark entstehen. Wie am Freitag bekannt wurde, soll im ehemaligen Landespflegezentrum im obersteirischen Kindberg eine Asyl-Unterkunft eingerichtet werden.

Laut der zuständigen Bundesbetreuungsagentur (BBU) vorwiegend für Asylwerber mit medizinischem Betreuungsbedarf - etwa kranke, alte oder behinderte Menschen. „Wir brauchen mehr Kapazitäten und hätten das schon lieber heute als morgen, aber wir sind noch mitten in den Verhandlungen“, sagt BBU-Sprecher Thomas Fussenegger zur „Steirerkrone“.

Bürgermeister Christian Sander (Kindberg) (Bild: Christian Jauschowetz)
Bürgermeister Christian Sander (Kindberg)

Gebäude braucht umfassende Sanierung
Nähere Details, etwa wie viele Flüchtlinge nach Kindberg kommen sollen, gibt es noch nicht. Auch der Bürgermeister der 8000 Einwohner zählenden Stadt, Christian Sander, wurde im Urlaub von den Plänen überrascht: „Unsere Vizebürgermeisterin wurde am Freitag vom Innenministerium angerufen und mit dem Vorhaben konfrontiert“, so Sander zur „Krone“. Das meiste habe er selbst aus der Zeitung erfahren müssen.

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Ich kenne noch keine Details zu den Plänen, das Innenministerium hat uns am Freitag nur in einem Anruf über das Vorhaben informiert.

Bürgermeister Christian Sander

Was der Ortschef aber mit Sicherheit sagen kann: „Das Gebäude ist desolat und muss saniert werden.“ Das ehemalige Pflegezentrum wurde Anfang 2018 geschlossen und von einer Grazer Immobilienfirma gekauft.

FPÖ kündigt Widerstand an
Heftiger Gegenwind kommt schon jetzt von der FPÖ: „Mit parlamentarischen Initiativen und Anfragen auf Landes- und Bundesebene werden wir diese Verträge genauestens beleuchten und hinterfragen, welche Investitionen nötig sind, um das leerstehende Gebäude zu sanieren“, sagt FPÖ-Sicherheitssprecher Hannes Amesbauer.

Erst im letzten Herbst sorgte, wenige Kilometer entfernt, die Wiedereröffnung der Asyl-Unterkunft in Steinhaus am Semmering für Wirbel.

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