Bericht zurückgehalten

39 Säugetierarten in Australien ausgestorben

Ausland
19.07.2022 08:52

Die Zahl der bedrohten Tier- und Pflanzenarten in Australien steigt. Seit der Kolonisation des Kontinents 1788 sind 39 Säugetierarten ausgestorben. Das sei mehr als auf jedem anderen Kontinent, sagte ein Forschungsteam der Universität von Sydney. Die Hauptgründe sind Rodungen und Buschfeuer.

Das Umweltministerium in Canberra veröffentlichte am Dienstag eine Bestandsaufnahme, die alle fünf Jahre durchgeführt wird. Dazu sammelten mehr als 30 Forscher und Forscherinnen zwei Jahre lang Daten von Flüssen und Ozeanen über Luft und Eis bis hin zu ländlichen und städtischen Gebieten. Ihr zentrales Ergebnis: Die Zahl der bedrohten Tier- und Pflanzenarten ist in Australien in den vergangenen fünf Jahren um acht Prozent gestiegen. Während es 2016 noch 1774 bedrohte Arten waren, sind es heute 1918. Dazu zählen etwa Säugetiere, Vögel und Frösche.

Ein gestrandeter Grindwal vor der australischen Insel Tasmanien (Bild: AFP)
Ein gestrandeter Grindwal vor der australischen Insel Tasmanien

400 Säugetierarten im Land
Seit 1788 seien 39 Säugetierarten gar ausgestorben. Gleichzeitig würden 80 Prozent der fast 400 Säugetierarten des Landes nur in Australien leben, sagte das Forschungsteam. Beispiele sind Koalas, Wombats und eierlegende Schnabeltiere (Platypus). „Insgesamt sind der Zustand und die Entwicklung der Umwelt Australiens schlecht, und sie verschlechtern sich aufgrund des zunehmenden Drucks durch den Klimawandel, den Verlust von Lebensräumen, invasive Arten, Umweltverschmutzung und Ressourcenentnahme weiter“, heißt es in dem Bericht. Als Hauptgründe für den Verlust von Lebensräumen werden Rodungen (rund 7,7 Millionen Hektar zwischen 2000 und 2017) und die Buschfeuer 2019/20 festgemacht.

Vorgängerregierung hielt Bericht wegen Wahlen zurück
Die Umweltentwicklung wirke sich negativ auf die Gesundheit der Menschen in Australien und auf ihren Lebensstandard aus. Die Vorgängerregierung des roten Kontinents unter Scott Morrison hatte den Bericht bereits im Dezember 2021 erhalten, ihn aber wegen der Parlamentswahlen im Mai zurückgehalten.

Die neue Regierung unter Anthony Albanese hat den Kampf gegen den Klimawandel hingegen auf ihre Agenda gesetzt. Umweltministerin Tanya Plibersek sagte am Dienstag, der Report spiegle „mehr als ein Jahrzehnt Untätigkeit und vorsätzliche Ignoranz“ wider.

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