Nach Ansuchen
Waldbrände: EU will Löschflugzeuge kaufen
Die Europäische Union (EU) will nach den vielen Waldbränden jetzt Löschflugzeuge kaufen. Man führe Gespräche mit mehreren Herstellern, heißt es. Seit Juni sind bereits Löschflugzeuge der EU in Portugal, Slowenien und Frankreich im Einsatz. Außerdem wurden 200 Feuerwehrleute nach Griechenland verlegt, um örtliche Teams im Kampf gegen die Flammen zu unterstützen.
„Die Flugzeuge werden von den Mitgliedsstaaten beschafft, aber zu 100 Prozent von der Europäischen Union finanziert“, sagte der EU-Kommisar für Krisenschutz, Janez Lenarcic, am Dienstag. Aktuell koordiniert und finanziert die EU den Einsatz von zwölf Löschflugzeugen sowie einem Hubschrauber, die von den Mitgliedsstaaten eingesetzt werden können. In diesem Jahr hat die EU bisher fünf Ansuchen um Hilfe erhalten, 2021 waren neun. Seit Juni sind die Löschflugzeuge in Portugal, Frankreich und Slowenien.
Feuer wüten in Südfrankreich und auf Kreta
Aktuell wüten gleich mehrere Waldbrände in Europa. So haben sich die Feuer an der französischen Atlantikküste weiter ausgebreitet, innerhalb einer Woche verbrannten südlich von Bordeaux 19.300 Hektar Land. Am Dienstag hatten die Feuerwehrleute mit heftigen Winden zu kämpfen. Bei Teste-de-Buch musste ein Altersheim geräumt werden. Insgesamt haben seit Beginn der schweren Waldbrände vor einer Woche mehr als 34.000 Menschen in Südfrankreich ihre Bleibe verlassen. Auch Tiere blieben nicht verschont. Ungefähr 370 Zootiere bekamen vorübergehend eine neue Unterkunft. In einem Fall, bei Landiras, vermuten die Ermittler und Ermittlerinnen inzwischen Brandstiftung. Die Polizei nahm einen Mann fest.
Auf der griechischen Ferieninsel Kreta sind bisher mehr als 1850 Hektar Fläche verbrannt. „Es handelt sich hauptsächlich um Olivenbäume. Viele Menschen haben gar kein Einkommen mehr“, sagte der Bürgermeister der Region, Giannis Tatarakis. Die Brände zerstörten vor allem große Flächen landwirtschaftlich genutzter Gebiete. Die Feuerwehr konnte das Feuer mit Löschhubschraubern, Flugzeugen und hunderten Einsatzkräften sowie freiwilligen Helfern und Helferinnen mittlerweile eindämmen. Dennoch bleibt die Brandgefahr wegen der Trockenheit und starker Winde im gesamten Süden Griechenlands hoch, warnte der Zivilschutz am Dienstag.
Fahrlässiges Verhalten in Italien
In Italien brach am Montagabend ein großer Waldbrand in der Gemeinde Massarosa nördlich von Pisa aus. Laut dem toskanischen Zivilschutz haben Winde die Flammen nachts weiter angetrieben, woraufhin Wohnhäuser bedroht waren. Ungefähr 30 Menschen wurden daher in Sicherheit gebracht. Hier waren unter anderem drei Hubschrauber, zwei Löschflugzeuge und zwölf Einheiten am Boden im Einsatz. Die italienischen Behörden sperrten zwischenzeitlich immer wieder eine Verkehrsbrücke, die Lucca und Viareggio verbindet. Darüber hinaus brechen auf den beliebten Urlaubsinseln Sardinien und Sizilien immer wieder Wald- und Buschfeuer aus. Zusätzlich zur anhaltenden Dürre sollen teils auch fahrlässiges Verhalten oder Brandstiftung dahinterstecken.
In manchen Ländern wie Frankreich und Spanien, wo bereits 25.000 Hektar Wald zerstört wurden, soll es in den kommenden Tagen gebietsweise abkühlen.
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