Erinnerungen zum 75er

Die Steirer und ihr Arnie: Noch immer ein Star

Arnold Schwarzenegger ist der Steiermark stets verbunden geblieben. Aber was denken seine Landsleute über ihn? Wir haben uns anlässlich seines 75. Geburtstags umgehört.

Ganze 42 Jahre lang hat Herr Lugus - so stellt er sich uns vor - in Las Vegas, Nevada, als Toningenieur gearbeitet. Am Samstagmittag genießt er ein Eis in der Grazer Innenstadt. Als wir ihn auf Arnold Schwarzenegger ansprechen, lacht er. „Ich kann mich noch erinnern, als ,Conan der Barbar’ (1982, Anm.) rausgekommen ist, da war ich 16 oder so. Da sind wir mit Keulen und nacktem Oberkörper ins Kino gegangen. Ich hab den Arnold immer gemocht.“

Herr Lugus (li.), pensionierter Toningenieur, und Eugen Lendl, pensionierter Galerist, haben beide Arnie schon mal persönlich getroffen.

(Bild: Christian Jauschowetz)

Christoph (mit Sohn Tilo am Arm) hat die Biografie von Schwarzenegger gelesen, Birgit fallen sofort die Schlagwörter "Muskeln" und "Steirische Eiche" ein.

(Bild: Christian Jauschowetz)

Matthias aus Graz schaut nach wie vor gerne Arnies Filme

(Bild: Christian Jauschowetz)

"Er hat es geschafft", sagt der Grazer Florian und ist sich sicher: "Er ist bestimmt für viele Steirer ein Vorbild."

(Bild: Christian Jauschowetz)

Flora (9) und Mama Heidrun aus Graz beim Geburtstags-Shopping: Noch kennt die Neunjährige den fast 75-jährigen Superstar nicht - die Mama verspricht aber ein Video mit ihr anzuschauen.

(Bild: Christian Jauschowetz)

Auch in Deutschland ist Schwarzenegger für seine vielseitige Karriere bekannt: Sabine und Kai aus Nordrhein-Westfalen, die auf Urlaub in Graz sind, bestätigen das.

(Bild: Christian Jauschowetz)

Zweimal hat Herr Lugus die steirische Eiche in Las Vegas sogar persönlich getroffen. „Er kam auf die Bühne und ich hab‘ ihm ein Mikrofon gereicht. Dann haben wir ganz kurz steirisch miteinander geredet. Ich hab gesagt: ,Da, Arnold, des is dei Mikrofon.’ Und er hat gesagt: ,Is scho audraht?’“ Er sei „wahnsinnig sympathisch und lieb, für jemanden, der so eine imposante Figur hat“.

„Ich hätt ihn mir größer und stärker vorgestellt“
Weniger beeindruckt von Schwarzeneggers Statur war Eugen Lendl, pensionierter Galerist, der mit Herrn Lugus Eis isst und Arnie im Kaffeehaus Weitzer begegnet ist. „Ich hätte ihn mir größer und stärker vorgestellt.“

Von Muskeln bis zum Umweltschutz
Wir hören uns weiter um. Was verbinden die Steirer mit Arnold? „Thalersee und Muskeln“, sagen die jungen Eltern Christoph und Birgit aus Hitzendorf. „Er bringt von der Steiermark aus den Umweltschutz nach Kalifornien. Das ist sehr wichtig.“

„Er ist der Terminator aus meiner Kindheit“, sagt Heidrun, die mit Tochter Flora Geburtstags-Shopping macht. Die Neunjährige kennt Arnold nicht - noch nicht. „Wir werden uns einen Film ansehen“, verspricht ihre Mama.

1947: Am 30. Juli wird Arnold in Thal geboren, lebt vorerst in Mürzsteg und verbringt dann seine Kindheit und Jugend in Thal.

(Bild: Christian Jauschowetz)

1961: Mit 14 Jahren startet er mit dem Gewichtheben. Die Bodybuilder, die am nahe gelegenen Thalersee trainierten, beeinflussten ihn mitunter. Mit 19 Jahren (1966) geht er nach München, wo er mit dem professionellen Bodybuilding beginnt. Er arbeitet dort auch als Fitnesstrainer.

(Bild: Kronenzeitung)

1968: Nur zwei Jahre später, mit 21 Jahren, startet er neben dem Bodybuilding in Amerika auch seine Schauspiel-Karriere. Insgesamt wird er fünfmal Mister Universum, siebenmal Mister Olympia und ist der erste Mensch mit einem 55-cm-Bizeps. Damit ist er der erfolgreichste Bodybuilder überhaupt.

(Bild: Kronenzeitung)

1984: Arnold drehte mehr als 40 Filme. Seinen ersten Filmauftritt hat er in „Hercules in New York“ 1969, seinen wohl erfolgreichsten 1984 in „Terminator“. Sein berühmter Sager „I“ll be back“ kommt darin vor.

(Bild: REUTERS)

2003: Schwarzenegger wird mit mehr als 48 Prozent der Stimmen zum Gouverneur von Kalifornien. 2007 wird er wiedergewählt. Er setzt sich politisch vor allem für die Umwelt und soziale Themen ein.

(Bild: APA/ERWIN SCHERIAU)

2017: Ein einzigartiges Lebenswerk und wichtiger Botschafter für die Steiermark: Deshalb wird Arnie in St. Nikolai im Sausal der Ehrenring des Landes, die höchstmögliche Auszeichnung, im Juni vor fünf Jahren überreicht. Beim Festakt spielt die Erfolgsband Opus für die „steirische Eiche“ auf; auch auf seinen Siebziger wird angestoßen.

(Bild: Kronenzeitung)

„Arnie hat es geschafft“
Was man immer wieder hört: Arnies Karriere bewegt und inspiriert die Menschen. „Ich habe als Kind alle seine Filme gesehen - und schau sie heute noch gern“, sagt Matthias aus Graz, den wir in der Herrengasse treffen. „Er ist ein Vorbild. Er ist einfach aufgewachsen und hat sich alles selbst erarbeitet.“ Das sagt auch Florian aus Graz: „Er hat gezeigt, dass man was erreichen kann, wenn man sich anstrengt.“

Sabine und Kai sind aus Nordrhein-Westfalen auf Urlaub in Graz. Sie kennen Arnie von den Action-Filmen. „Ich wusste, dass er aus der Steiermark kommt“, sagt Kai. „Besonders gut fanden wir das Video, das er vor kurzem zu Putin gedreht hat“, ergänzt Sabine. „Stoppt den Krieg!“, forderte der „Terminator“ darin.