Ein angeblicher Geheimplan von Bund und Land OÖ für ein Camp für 200 Asylwerber beim Linzer Hauptbahnhof sorgte kürzlich für Aufregung. Jetzt steht fest: Es kommen keine Asylwerber, eine Notschlafstelle bleibt das Postverteilerzentrum aber trotzdem.
„Man wollte Fakten schaffen und uns austricksen“, empörte sich der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) vor etwas mehr als zwei Wochen im „Krone“-Interview. Was war passiert? Im Krisenstab der Stadt sei erörtert worden, dass das Land OÖ gemeinsam mit dem Bund ein Flüchtlingscamp im ehemaligen Postverteilerzentrum (PVZ) plane. „Hinterrücks“, sollte hier laut Luger ein „Traiskirchen 2“, also ein weiteres Erstaufnahmezentrum für 200 Asylwerber errichtet werden.
Beschluss der Landesregierung
Am Montag gab der Bürgermeister aber „Entwarnung“: Es sei nun doch kein „Aufnahmezentrum à la Traiskirchen“ in Linz geplant. Stattdessen soll das PVZ vorerst weiterhin ausnahmslos als Notschlafstelle für Vertriebene aus der Ukraine genutzt werden. In der Sitzung der Landesregierung sei am Montag beschlossen worden, einen entsprechenden Vertrag mit der Post AG sowie dem Roten Kreuz bis Ende Februar 2023 zu vereinbaren.
„Ich bin erleichtert, dass die Befürchtungen, am Linzer Hauptbahnhof ein Lager nach dem Vorbild Traiskirches aufzubauen, vom Tisch sind. Dies haben auch Gespräche mit Wolfgang Hattmansdorfer ergeben. Seine diesbezüglichen Zusagen sind für mich glaubwürdig“, sagt Luger.
„One-Stop-Shop“ für Ukrainer
Der ÖVP-Integrationslandesrat hatte Geheimpläne für ein Asyl-Camp in Linz stets bestritten, von „Fake News“ und „Gerüchten“ gesprochen. Vielmehr fungiere das Ankunftszentrum im PVZ als „One-Stop-Shop“ für Ukrainer, das gemeinsam mit dem Roten Kreuz, der Caritas und dem Arbeitersamariterbund konzeptioniert und umgesetzt wurde.
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