Mit dem Transfer im Winter von Rasmus Höjlund ließ Sturm aufhorchen - jetzt erhofft man sich in Graz beim Vizemeister die Explosion des dänischen U21-Stürmers. In den kommenden Tagen (Salzburg in der Liga, Dynamo Kiew in der Champions League) kann der 19-Jährige, den laut Gerüchten bereits größere Klubs um stolze Ablösesummen ins Visier genommen haben, zeigen, was er kann. Im Krone-Gespräch plauderte der „Höllenhund“, wie ihn einst Steiermarks verstorbene Literaten-Größe Gerhard Roth getauft hatte, über verlockende Reiseziele, seine Vergangenheit als Schwimmer und seine Brüder, die ihn zu dem machten, was er heute ist.
Rasmus Höjlund fühlt sich bald als halber Steirer. „Im Sommer hab ich mir das Footvolley-Turnier in Graz angeschaut, auch das Camp mit Sturm in den Bergen war cool“, so der Däne, der bereits „80 bis 90 Prozent Deutsch versteht. Mit dem Reden tu ich mir noch etwas schwer.“ Worte wie „Schnitzelsemmel“ gehen aber schon sehr gekonnt über die Lippen.
Sein Können hat Rasmus Winther Höjlund - so sein voller Name - seit Winter 2022 in Graz gezeigt. „Obwohl ich auch Schwimmer hätte werden können. Ich war in Dänemark der Zweitschnellste über 50 Meter Kraul. Aber ich hatte Asthma als Kind - und hatte außerdem mehr für Fußball übrig.“ Sturm sagt Gott sei Dank: Höjlund, der Klubs im Ausland schon Millionen wert sein soll, könnte der größte „Deal“ für den steirischen Klub werden. Vor allem, wenn er sich auf der Champions-League-Bühne zeigen darf.
Der „Transferwirbel“ verdreht dem Jungspund nicht den Kopf. „Natürlich lese ich, was so passiert. Aber ich versuche mich zu fokussieren. Auf Graz, auf Sturm.“ In der Zukunft? „Mal sehen, was passiert.“ Was wären die Traum-Ziele für Rasmus Höjlund? „Die deutsche Bundesliga, die englische Premier League. Das wären Top-Ligen für mich. Dort, wo physischer Fußball gespielt wird.“
Eine starke Familie
Die Realität heißt Graz. Hier soll das Juwel noch zu Ende geschliffen werden. Laut Cheftrainer Chris Ilzer und Sportdirektor Schicker ist Höjlund „noch nicht fertig.“ Wie er das sieht? „Ich hab im letzten halben Jahr einen Schritt nach vorne gemacht. Ja, ich kann mich in Graz entwickeln - aber auch woanders. Graz ist jetzt aber der richtige Ort für mich“, so Rasmus mit breiter Brust. Woher das Selbstvertrauen des 19-Jährigen kommt? „Ich mag den Wettbewerb, bin selbstkritisch und selbst mein größter Gegner. Außerdem hab ich zwei Brüder, die mir diese Mentalität verpasst haben. Man darf doch nicht gegen seine kleinen Brüder verlieren!“
Ich hab im letzten halben Jahr einen Schritt nach vorne gemacht. Ja, ich kann mich in Graz entwickeln - aber auch woanders. Graz ist jetzt aber der richtige Ort für mich.
Rasmus Höjlund
Emil Höjlund ist Stürmer, Oskar in Kopenhagen im Mittelfeld. Emil war bereits einmal in Graz. Kommt bald der nächste Höjlund? „Das musst du sie fragen“, lacht „Ras“, der nach Sekunden nachlegt. „Ich bin der Beste in der Familie! Aber sie haben Potenzial. Wenn Sturm kommt, wären sie sicher geehrt, aber Kopenhagen ist eine Top-Adresse für junge Spieler.“
Jetzt kommt erst einmal Salzburg am Samstag zum Liga-Hit. „Wir können sie herausfordern!“ Ob’s für Sturm auch in der Königsklasse gegen Kiew reicht? „Warum nicht? Wir haben einen guten Mix aus Erfahrenen - und Junge wie mich!“ Gegner Dynamo war nicht Höjlunds erste Wahl. „Ich hätte gerne gegen Fenerbahce getroffen, dort den Lärm im Stadion gehört. Aber Kiew ist auch ein Top-Gegner!“
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