Helle Aufregung nach der „Steirerkrone“-Story über Michael Ehmanns bevorstehenden Rückzug im Herbst. Die Landes-SPÖ wird die nun bevorstehenden Schritte begleiten.
Ein Sonntag, der mitten in der Ferienzeit keine politischen Überraschungen erwarten ließ, begann mit einem Paukenschlag: Wie die „Krone“ enthüllte, wird Michael Ehmann, der Chef der Grazer SPÖ, schon nach dem Sommer den Parteivorsitz übergeben. Der Rückzug des 47-Jährigen wird wahrscheinlich im Oktober erfolgen.
„Viele Solidaritätsbekundungen“
Die Meldung löste helle Aufregung aus - in anderen Medienhäusern und vor allem in der steirischen Politlandschaft. Hektische Telefonate im Grazer Rathaus folgten, der eine oder andere Politiker musste auch im Urlaub zum Handy greifen. „Nach dem ,Krone’-Artikel erreichten mich viele Solidaritätsbekundungen via Facebook, ich bekam viele SMS und Anrufe von Freunden und Wegbegleitern. Ich halte aber an meinen Plänen fest“, sagte Ehmann nach einigen turbulenten Stunden zur „Krone“.
Für die Landes-SPÖ ist Graz seit vielen Jahren ein Sorgenkind. 2010, als sich Wolfgang Riedler und Elke Edlinger zähnefletschend gegenüberstanden, griff der damalige Parteichef Franz Voves durch. Beide Kontrahenten mussten vom Feld ziehen. Bitter ist für den heutigen roten Vorsitzenden Anton Lang, dass die Sozialdemokraten nicht mehr im Grazer Stadtsenat vertreten sind. Dabei stellte man lange Jahre mit Alfred Stingl sogar den Bürgermeister.
„Gute Abstimmung mit der Landespartei“
Michael Ehmann schaffte bei der Gemeinderatswahl im Vorjahr den Wiedereinzug ins Rathaus zwar knapp nicht, setzte den parteiinternen Streitereien aber ein Ende - und hat so dem neuen Parteichef das Feld gut aufbereitet. „Die SPÖ Graz ist eine wichtige Säule der Sozialdemokratie. Daher werden die in den nächsten Monaten anstehenden Schritte auch in guter Abstimmung mit der Landespartei erfolgen“, kündigt SPÖ-Landesgeschäftsführer Günter Pirker an.
Personalkarussell beginnt sich überraschend zu drehen
Nach mehreren Rückzügen von Bundespolitikern und steirischen Bürgermeistern im heurigen Jahr beginnt sich überraschend auch das Personalkarussell in der Grazer SPÖ zu drehen. Wie berichtet, zählen die drei Gemeinderäte Anna Robosch, Daniela Schlüsselberger und Manuel Lenartitsch zu aussichtsreichen Nachfolgekandidaten.
Gute Karten hat aber auch Soziallandesrätin Doris Kampus. Sie ist Grazer SPÖ-Frauen-Vorsitzende und bereits Ehmanns Stellvertreterin. Am Sonntag verhielt sie sich auffällig unauffällig und war für keine Stellungnahme erreichbar.
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