Die aktuelle IMAD-Umfrage im Auftrag der „Krone“ acht Wochen vor der Tiroler Landtagswahl sorgte am Sonntag für Aufregung. Erstmals rutschte die Volkspartei unter die 30-Prozent-Marke. Ein weiterer Teil der Umfrage beschäftigt sich mit der Wahl des Landeshauptmannes. VP-Chef Anton Mattle liegt da zwar klar voran, doch es gibt noch sehr viel Luft nach oben.
Die Umfrage war am Sonntag politisches Gesprächsthema Nummer eins in Tirol. Vor allem aus Sicht der Volkspartei, die derzeit auf nur 29,1 Prozent kommen würde. 600 Personen ab 16 Jahren hat das renommierte Tiroler IMAD-Institut von 22. bis 25. Juli befragt, die Schwankungsbreite liegt bei +/- 3,9 Prozent.
ÖVP-Chef Mattle in LH-Frage voran
Gefragt wurde auch, wen sich die Tirolerinnen und Tiroler als Landeshauptmann wünschen. Hier liegt ÖVP-Spitzenkandidat Anton Mattle erwartungsgemäß klar in Führung – er kommt auf 43,6 Prozent. Auf Platz zwei liegt FPÖ-Obmann Markus Abwerzger (14,6 %), dann kommen ex aequo Gebi Mair von den Grünen sowie SPÖ-Boss Georg Dornauer. Andrea Haselwanter-Schneider von der Liste Fritz (8,6 %) und der pinke Frontmann Dominik Oberhofer (8,4 %) liegen in der Landeshauptmann-Frage gleich auf.
Mattle müsste eigentlich weiter vorne liegen
„Eines zeigt die Umfrage klar auf: Ein politischer Messias ist in Tirol derzeit weit und breit nicht zu erkennen“, analysierte Politwissenschafter Prof. Christian Traweger von der Universität Innsbruck.
Und weiter: „Nachdem Anton Mattle beim Landesparteitag offiziell zum Landesparteiobmann gekürt wurde und nun als Spitzenkandidat in den Wahlkampf zieht, wäre eigentlich zu erwarten gewesen, dass er im Vergleich zur Juni-Umfrage, wo sich bei dieser Frage noch knapp über 44 Prozent für ihn entschieden hätten, nun deutlich zulegt und sich der 50-Prozent-Marke nähert. Doch die aktuelle Umfrage zeigt auch, dass er derzeit nicht über die 44-Prozent-Marke hinauskommt.“
Kein ernsthafter Gegner für die ÖVP bei der LH-Frage
Die Umfrage zeige weiters, dass keiner der anderen Spitzenkandidaten bei der Bevölkerung wirklich punkten kann und zum Teil sogar deutlich hinter dem Parteiergebnis liegt. Eine weitere Analyse der Daten zeigt laut Professor Traweger auf, dass Neos und Liste Fritz zwar bei der Sonntagsfrage deutlich von der Tiroler Volkspartei dazugewinnen, doch in der Landeshauptmann-Frage ziehen ihre Wähler Anton Mattle vor.
Dies zeigt sich laut Christian Traweger besonders deutlich bei den Pinken, wo weniger als 70 Prozent der Neos-Wähler Spitzenkandidat Dominik Oberhofer zum Landeshauptmann wählen würden. Aber auch bei der SPÖ würden nur 80 Prozent der roten Wählerschaft Georg Dornauer zum Landeshauptmann wählen!
ÖVP verliert aus heutiger Sicht sechs Mandate
Aus heutiger Sicht würde die Tiroler Volkspartei bei den Mandaten von 17 auf elf abfallen. Die FPÖ würde um ein Mandat auf sechs zulegen, die Grünen von vier auf fünf und Liste Fritz sowie Neos würden sich von zwei auf vier verdoppeln. Die SPÖ rund um Georg Dornauer könnte ihre derzeitigen sechs Mandate halten.
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