Die Energieallianz Austria erhöht die Preise und auch Wien Energie zieht mit - das heißt weitaus höhere Kosten für die Privatkunden. Die Opposition ist empört, die SPÖ versucht sich in Erklärungen. Denn zum von Chefin Pamela Rendi-Wagner geforderten Preisdeckel passt das nicht. Wir haben sie gefragt, was sie zu den Teuerungen aus dem rot regierten Wien sagt.
Die Energiepreise steigen in Wien - und zwar nicht zu knapp. Unentwegt fordert die SPÖ-Chefin einen „sofortigen Preisdeckel auf Energie“. Und was nun? Auf „Krone“-Anfrage gibt man sich im Büro der Bundesparteivorsitzenden zugeknöpft. Pamela Rendi-Wagner sei gerade auf Österreich-Tour in Tirol heißt es dazu aus ihrem Büro. Ein Bundesland, das bei heiklen Fragen offensichtlich vollständig von jeder Kommunikation abgeschottet ist.
So gibt es vorerst auch nur eine Reaktion der Bundespartei: „Die Energiepreise steigen überall in Österreich und deshalb braucht es auch überall in Österreich einen Preisdeckel. Das betrifft Landesversorger, teil-staatliche und private Energieversorger. Der Preisdeckel ist bei allen Versorgern in ganz Österreich notwendig. Es ist eine Frage der Fairness, dass es den Preisdeckel überall gibt und damit für jeden Österreicher. Auch in Wien gibt es unterschiedliche Energieanbieter. Deshalb muss die Regierung in die Gänge kommen und den Strompreisdeckel endlich einführen, statt monatelang zu prüfen.“
Auch Stadtwerke-Stadtrat Peter Hanke (SPÖ) pocht weiter auf eine bundesweit einheitliche Lösung: „Bei den kriegsbedingten Energiepreisen sind wir nur Passagier, umso dringender ist eine rasche bundesweit einheitliche Lösung zur Entlastung der Bevölkerung.“
Opposition übt geeint Kritik an Stadt Wien
Die Wiener Opposition ist weniger zurückhaltend. Von den Grünen heißt es dazu: „Nach der exorbitanten Erhöhung der Preise für die Fernwärme kommt nun die nächste Belastung auf die Wiener zu: Jetzt werden auch noch Strom und Gas in Wien teurer“, so Peter Kraus, Parteivorsitzender der Wiener Grünen.
Warum Wien es hier so eilig hat und Erster bei der Preiserhöhung sein will, ist vollkommen unverständlich.
Peter Kraus, Parteivorsitzender der Wiener Grünen
Auch die ÖVP Wien ist verärgert. „Die Erhöhung der Preise für Strom und Gas seitens der Wien Energie mit 1. September ist gerade in dieser Zeit ein fataler Schritt und geht wieder einmal zulasten der Bürger“, so Landesparteiobmann Stadtrat Karl Mahrer in einer ersten Reaktion. Nach der geplanten Erhöhung der Fernwärmepreise ist die vorliegende Preissteigerung ein weiteres Manöver, das sich direkt gegen die Menschen in unserer Stadt richtet. „Anstatt die Menschen in der Krise zu entlasten, wird diese durch derartige Handlungen noch weiter verschärft“, so Landtagspräsident Manfred Juraczka weiter. Bürgermeister Michael Ludwig habe 2020 noch behauptet, dass die Unternehmungen der Stadt Wien nicht wie andere nach Gewinnmaximierung streben, sondern ausschließlich zum Wohle der Bevölkerung agieren.
Äußerst verärgert zeigt sich Wiens FPÖ-Chef, Stadtrat Dominik Nepp: „Während Stadtrat Hanke in Aussicht stellt, dass die Wiener Gebühren doch nicht erhöht werden, kommt der nächste Hammer: die Anhebung der Gas- und Strompreise: Ich fordere die Rückgabe der Gewinne von Wien Energie und Wiener Stadtwerke an die Wiener Bevölkerung.“
Nepp weiter: „Offenbar weiß in Wien die linke Hand nicht, was die rechte tut. Auf der einen Seite werden die Bürger mit vermutlich falschen Versprechen besänftigt, während auf der anderen das Aussackeln fröhlich weitergeht. Das ist unehrlich und ein Armutszeugnis für die Stadtregierung!“ Nepp fordert die Rückgabe der Gewinne der Unternehmen des roten Wiens an die Wienerinnen und Wiener. „Wien Energie und die Stadtwerke haben im Jahr 2021 unfassbare 1,2 Milliarden Euro Gewinn gemacht. Dies ergibt 600 Euro für jeden Wiener, die rasch und unbürokratisch ausbezahlt werden müssen. Eine Erhöhung ist angesichts dieser Zahlen nicht zu akzeptieren!“
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