In den Linzer Ordensspitälern ist man verzweifelt. In einem offenen Brief - er liegt der „Krone“ vor - an LH Thomas Stelzer, LH-Vize Christine Haberlander (beide ÖVP), Landtagspräsident und Gesundheitssprecher Peter Binder (SPÖ) sowie Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne), zeigt man schonungslos auf, unter welchen Umständen das Spitalspersonal seit Jahren arbeiten muss.
Bereits im Dezember 2021 gab es einen offenen Brief, geändert habe sich allerdings überhaupt nichts. Eher das Gegenteil sei der Fall: „Leider wurden bisher keine wahrnehmbaren politischen Initiativen gesetzt, um die Kollegen spürbar zu entlasten. Täglich kommen Kollegen zu uns, die am Ende ihrer physischen und psychischen Leistungsfähigkeit angelangt sind. Diese fortlaufende und ununterbrochene Belastung ist aus unserer Sicht inakzeptabel.“
Immer weniger Personal
Die größten Problembereiche wurden im Brief kurz zusammengefasst: „Immer weniger Personal, nicht konsumierbare Zeitguthaben, sehr kurzfristige Dienstplanänderungen. Auch werden Patienten, verständlicherweise, zunehmend ungeduldig und ärgerlich (teilweise ist auch erhöhte Gewaltbereitschaft ein Thema) mit den Beschäftigten, die für die prekäre Situation in den Krankenanstalten aber nicht verantwortlich sind.“
Die Kolleginnen und Kollegen gehen seit langem bis an ihre Grenzen – und mittlerweile weit darüber hinaus. Die Erschöpfung ist im gesamten Spitalsbereich überall spürbar.
Erwin Deicker, Betriebsratsvorsitzender Barmherzige Brüder
Und der dramatische Schluss: „Wir sehen der Zukunft mit großer Sorge entgegen – immer weniger Menschen wollen einer Tätigkeit im Spital nachgehen bzw. in einem solchen Bereich bleiben. Wir fordern mit Nachdruck, Ihre politische Verantwortung wahrzunehmen und die Beschäftigten jetzt zu unterstützen und zu entlasten.“
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