Großeinsatz in Berlin
Sprengplatz-Explosionen: Waldbrand außer Kontrolle
Unkontrollierte Explosionen auf einem Sprengplatz der Polizei haben Donnerstagfrüh zu einem Großbrand im Südwesten Berlins geführt. Die Flammen griffen rasch auf den angrenzenden Grunewald über. Die Feuerwehr kann seit Stunden nicht aus der Nähe löschen, da nach wie vor Gefahr durch weitere Explosionen und herumfliegende Trümmer besteht. Gefahr für Bewohner in angrenzenden Siedlungen besteht derzeit laut den Behörden nicht.
In der Früh war eine Fläche von eineinhalb Hektar betroffen, etwa so groß wie zwei Fußballfelder. Auf dem Sprengplatz der Berliner Polizei im beliebten Ausflugsgebiet Grunewald lagern laut Angaben von bild.de rund 50 Tonnen Munition, die Experten dort normalerweise unschädlich machen. Gegen Mittag hatte die Feuerwehr eigenen Angaben zufolge drei bis vier Glutnester aus der Luft identifiziert. „Wir können diese aber noch nicht bekämpfen, da sie in diesem Gefahrenbereich liegen“, sagte ein Feuerwehrsprecher dem Sender n-tv.
Aktuell haben sich die Einsatzkräfte auf 1000 Meter zurückgezogen. Es sind 100 Einsatzkräfte der Feuerwehr sowie Polizeikräfte vor Ort. Weitere Einsatzkräfte sowie Spezialkräfte der Bundeswehr wurden angefordert. Mit einer Drohne und einem Hubschrauber der Polizei versucht man sich ein Bild von der Lage zu verschaffen. Ein Löschhubschrauber wurde ebenfalls angefordert.
Bahnverkehr eingestellt
Die Bahn teilte auf ihrer Internetseite mit, dass sowohl der Regional- als auch der Fernverkehr unterbrochen sind. Die Autobahn Avus, der Kronprinzessinnenweg und die Havelchaussee sind in diesem Bereich gesperrt. Anrainer sollten Fenster und Türen geschlossen halten - Lüftungen und Klimaanlagen sollten abgeschaltet werden. Die Feuerwehr warnte die Bevölkerung dringend davor, den Wald zu betreten. Das Gebiet ist großräumig abgesperrt. Das Jagdschloss Grunewald blieb aufgrund des Feuers in dem Gebiet am Donnerstag geschlossen. Gefahr für das Jagdschloss bestehe aber nicht, teilte die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg am Vormittag mit. In den sozialen Medien verbreiteten sich Videos von Berlinern, die mittels Handykameras die Detonationsgeräusche aufzeichnet hatten (siehe Tweet unten).
Explosionsursache noch unklar
„Der Einsatz wird lange dauern“, sagte der Feuerwehrsprecher. Als Präventivmaßnahme begannen die Einsatzkräfte, die Waldgebiete in einem Radius von 1000 Metern um das Feuer zu bewässern. Das sollte ein weiteres Ausbreiten der Flammen verhindern. Wohngegenden waren nach Erkenntnissen der Feuerwehr nicht in Gefahr. „Das werden wir verhindern“, sagte der Sprecher. Die nächsten Wohngebäude seien mindestens zwei Kilometer entfernt. Verletzte habe es bisher nicht gegeben. Dem Vernehmen nach sollen sich ein Räumpanzer sowie ein Roboter bald dem Sprengplatz nähern und den Einsatzkräften vom Boden aus einen besseren Überblick verschaffen. Nach Angaben eines Polizeisprechers ist bisher noch völlig unklar, wie es zu der Explosion kommen konnte.
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