Höhere Preise, höhere Armut - viel zu viele in Wien haben jetzt schon große Probleme, ihre Rechnungen zu bezahlen. Dazu kommen die steigenden Energiekosten. Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) erhöht die Preise vorerst nicht - die Stadt Wien wartet noch auf den Bund. Aber wieso klappt es bei den einen und bei den anderen nicht?
In Wien und im Burgenland hat die SPÖ das Sagen - im Burgenland sitzt Hans Peter Doskozil am Schalthebel der Macht, in Wien - in zurückhaltender Begleitung der NEOS - Michael Ludwig. Beide Länder sind Teile der Energieallianz Austria und gehen dennoch unterschiedlich mit den horrenden Preissteigerungen um. Mit Doskozil werden die Energiekosten nicht erhöht, bei Ludwig mit der Wien Energie schon. Aber wieso?
Die Burgenland Energie zieht bei der Tarifanpassung vorerst nicht mit. Laut Experten ist das vor allem dadurch möglich, da ein großer Teil des benötigten Stromes durch Windkraft produziert wird. Gleichzeitig wurden in den vergangenen Jahren auch kaum noch Gasheizungen in Neubauten errichtet. „Die Burgenland Energie hat sich mit ihrer neuen, exzellenten Konzernstrategie gut auf diese Situation vorbereitet“, erklärt Hans Peter Doskozil. Die dramatischen Preissprünge durch den Ukraine-Krieg könnten so vorerst abgefedert werden.
Eine Wahl gibt es auch noch
Und, auch nicht ganz unwesentlich: Im Burgenland finden außerdem am 2. Oktober Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen statt. Das Aussetzen der Preisanpassung erleichtert der SPÖ den Wahlkampf. Doskozil kann sich zudem wieder einmal innerparteilich als Macher darstellen. Was seine Chancen auf höhere Weihen sicher nicht schmälert.
Und die Wiener SPÖ? Fordert einmal mehr eine „rasche und bundeseinheitliche Lösung“.
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