Die Trauer um Olivia Newton-John ist groß: Die „Grease“-Darstellerin starb am Montag mit 73 Jahren an Brustkrebs. Nun soll der Schauspielerin eine ganz besondere Ehre zuteilwerden: Sie bekommt in Australien ein Staatsbegräbnis.
Wie Newton-Johns Nichte Tottie Goldsmith in der TV-Sendung „A Current Affair“ verriet, habe die Regierung des australischen Bundesstaates Victoria den Angehörigen angeboten, für die verstorbene Schauspielerin ein Staatsbegräbnis auszurichten. „Wir werden es tun“, erklärte Goldsmith. „Nicht nur im Namen unserer Familie, sondern ich denke, Australien braucht es. Sie wurde so sehr geliebt.“
„Ein Symbol für Sieg und Hoffnung“
In der Nacht zum Dienstag wurden in ganz Australien bereits Sehenswürdigkeiten rosa beleuchtet, um an das Leben von Olivia Newton-John, die sich unter anderem als Sandy in „Grease“ ins Herz des Publikums gespielt hatte, zu erinnern. 30 Jahre lang hatte die Schauspielerin gegen den Brustkrebs gekämpft. „Olivia war ein Symbol für Sieg und Hoffnung, mehr als 30 Jahre lang, in denen sie ihren Weg mit Brustkrebs teilte“, postete ihr Ehemann John Easterling auf den Social-Media-Kanälen der Künstlerin und Brustkrebs-Aktivistin. Die Sängerin und Schauspielerin sei am Montagmorgen „friedlich“ auf ihrer Ranch in Südkalifornien gestorben. Dabei sei sie von Freunden und Familie umgeben gewesen, hieß es auf Instagram.
Von ihrer Tante habe sie sich noch mit einem letzten Videotelefonat verabschieden können, schilderte Goldsmith. „Sie sagte: ,Ich habe keine Angst, ich habe mehr in meinem Leben erreicht, als ich mir je hätte vorstellen können.‘ Sie hätte sich ehrlich gesagt nie vorstellen können, dass ihr Leben so verlaufen würde, wie es verlaufen ist.“
„Mehr als eine Kämpferin“
Auch Schauspielkollegin und Freundin Jane Seymour würdigte Newton-John jetzt in einem Interview. Sie sei eine echte Überlebenskünstlerin gewesen, so die „Dr. Quinn“-Darstellerin zu „Entertainment Tonight“. „Sie hat alle Regeln der Wissenschaft gebrochen. Ich meine, sie hat einfach immer weiter gemacht und weiter gemacht. Sie war mehr als eine Kämpferin. Sie hat immer gesagt, dass sie gedeiht. Das war ihr Wort: nicht überleben, sondern gedeihen. Und ich glaube, dass sie mir und allen, die ich kenne, so viel über das Leben und den Tod mit Krebs beigebracht hat.“
Und weiter: „Wir werden alle irgendwann sterben, aber gehst du und sagst dabei: Ich habe schreckliche Angst, ich bin sauer, ich werde mich isolieren. Ich werde niemandem Bescheid geben, ich werde allein sein und das durchmachen. Oder machst du, was sie tat, bist mutig und sagst: ,Hey, ich mache etwas durch, dass viele andere Menschen durchmachen.‘“
Wie Seymour im Interview weiter verriet, habe Newton-John in ihren letzten Lebensjahren vor allen Dingen durch ihre tiefen Freundschaften Kraft geschöpft. „Wenn ich sie in den letzten Jahren besuchte, wollte sie einfach nur wissen, was ich gerade mache. ‚Bist du glücklich? Was ist los in deinem Leben? Wie geht es deinen Kindern? Wie läuft dies, wie läuft das?‘ Sie wusste ihre engen Freunde zu schätzen und sie lebte wirklich ein erfülltes, irgendwie spirituelles Leben.“
Als Schauspielerin und Sängerin Karriere gemacht
Über 40 Jahre ist es her, dass Newton-John mit ihrem kessen Auftritt in dem Hit-Filmmusical „Grease“ Furore machte. Als blond gelockte Sandy verdrehte sie 1978 John Travolta in der Rolle des rebellischen Danny - mit Schmalzlocke und Koteletten - den Kopf. Schon Jahre, bevor sie in „Grease“ mit Pferdeschwanz, Pettycoat und Travolta im Duett Songs wie „You‘re The One That I Want“ trällerte, war Newton-John ein Star.
Die im englischen Cambridge geborene Enkelin des deutschen Physik-Nobelpreisträgers Max Born und Tochter eines nach Australien ausgewanderten College-Präsidenten gründete als Schülerin eine Mädchenband. Ein Talentwettbewerb brachte die 15-Jährige nach Großbritannien zurück. 1966 nahm sie dort ihre erste Platte auf. Mit Schmusesongs wurde die Folk-Blondine vor allem in den USA bekannt. „Let Me Be There“ von 1974 war ihr erster US-Hit. Songs wie „On The Banks Of Ohio“, „If You Love Me Let Me Know“, „I Honestly Love You“ und „Have You Never Been Mellow“ machten sie dort zur Schlagerqueen.
Nach „Grease“ stand sie 1980 gleich wieder vor der Kamera, für das Fantasy-Musical „Xanadu“ auf Rollschuhen zu Disco-Klängen mit den Hitsongs „Xanadu“, „Magic“ und „Suddenly“. Ein Jahr später brachte die vierfache Grammy-Preisträgerin ihr erfolgreichstes Album „Physical“ heraus.
Ihre Tochter aus der Ehe mit dem Tänzer Matt Lattanzi war gerade sechs Jahre alt, als Newton-John 1992 an Brustkrebs erkrankte. Sie sagte Tourneen ab und zog von ihrer Wahlheimat Kalifornien zeitweise nach Australien um. Die Ehe ging 1995 in die Brüche. 2008 heiratete sie Easterling. Von ihrer Ranch im kalifornischen Santa Barbara aus setzte sich das Paar für die medizinische Verwendung von Cannabis ein.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.