Auf eigene Kosten

Stadt verbietet Mieter Solaranlage am Dach

In dieser Reihenhaussiedlung in der Donaustadt kann Mieter Gerald F. keine klimaschonende Photovolatikanlage bauen.

(Bild: Gerhard Bartel)

Photovoltaik-Offensive auf der einen Seite, das Verbot eine solche Anlage auf eigene Kosten einzubauen, auf der anderen Seite. Die horrenden Energiepreise muss ein Wiener also weiter stemmen, den öko freundlichen Strom möchte die Stadt auf dem Dach seines Hauses nämlich nicht erlauben.

Für ihre „große Photovoltaik-Offensive“ lobt sich die Stadt Wien seit Monaten selbst. Umweltstadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) wird auch nicht müde zu betonen, wie sehr diese zum Ziel, bis 2040 klimaneutral zu werden, beiträgt. Als zweiter Faktor kommen zudem auch noch die massiven Teuerungen hinzu. Denn auch die Preise der Fernwärme wurden drastisch erhöht (wir berichteten).

Kein Einbau auf eigene Kosten
Um davon unabhängig zu sein, wollte der Donaustädter Gerald F. eine Photovoltaikanlage auf dem Dach seines Reihenhauses anbringen. „Ich habe die Hausverwaltung um Erlaubnis gefragt, sie auf eigene Kosten einbauen zu lassen“, erzählt er im Gespräch mit der „Krone“. Die Reihenhausanlage befindet sich im Besitz der Gemeinde Wien.

(Bild: Krone KREATIV | Fotos: stock.adobe.com/Thinapob ,privat)

Warten auf Gesamtkonzept
Nach kurzer Zeit kam von der Hausverwaltung eine Absage per Mail: „Da ein Gesamtkonzept seitens der Eigentümer (Anm.: Stadt Wien) angestrebt wird, werden daher auch keine privaten Einbauten (Photovoltaik, Wärmepumpe) genehmigt.“ Auf „Krone“-Nachfrage bestätigte das auch Wiener Wohnen.

Bis die Stadt also ein Gesamtkonzept für die Siedlung ausgearbeitet hat, darf F. also nicht auf öko freundlichen Strom zugreifen. Und muss daher auch die höheren Preise der Fernwärme zahlen.