B320 im Ennstal

Noch viele offene Baustellen auf „Todesstrecke“

Steiermark
16.08.2022 17:13

Drei tote Frauen bei einem Horror-Unfall in Schladming: Die gefürchtete B320 im Ennstal rückt wieder in den Fokus. Bis 2029 soll die gefährliche Straße weiter entschärft werden. Doch nicht jedes geplante Projekt läuft glatt.

Ein heftiger Unfall, für den es (vorerst) keine Zeugen gibt. Zwei völlig demolierte Fahrzeuge. Drei tote Frauen. Der Horror-Crash Montagfrüh auf der Umfahrung Schladming lässt sofort das Kopfkino anspringen: die B320, die „Todesstrecke“ im Ennstal. Im selben Abschnitt bei der WM-Stadt gab es heuer schon eine Frontalkollision, die ein Menschenleben forderte. Mitte April starb ein 65-jähriger Autofahrer.

Einsatzkräfte am Unfallort, nachdem zwei Fahrzeuge auf der B320 bei Schladming frontal zusammengestoßen waren. (Bild: APA/BFV LIEZEN/SCHL†SSLMAYR, Krone KREATIV)
Einsatzkräfte am Unfallort, nachdem zwei Fahrzeuge auf der B320 bei Schladming frontal zusammengestoßen waren.

Keine Straße wird so heftig debattiert
Natürlich, die Unfallzahlen steigen in der gesamten Steiermark besorgniserregend. 51 Todesopfer sind bereits zu beklagen. Doch bei keiner Straße ist die Debatte so politisch und hitzig wie bei der Transitroute durch das Ennstal. Das erklärt sich aus der Geschichte und dem jahrzehntelang verhinderten Ausbau.

Erst Ende 2018 verkündete nach einer Artikelserie der „Krone“ Verkehrslandesrat Anton Lang, als Vize-Landeshauptmann auch heute noch zuständig für das Ressort, ein Maßnahmenpaket. 14 Projekte um mehr als 50 Millionen Euro sollten bis 2029 umgesetzt werden.

Seit 2021 herrscht freie Fahrt auf der Grimmingbrücke beim Knoten Trautenfels. (Bild: Christian Jauschowetz)
Seit 2021 herrscht freie Fahrt auf der Grimmingbrücke beim Knoten Trautenfels.

Neuer Knoten Trautenfels hat sich bewährt
Die Bilanz fast vier Jahre später: Zwei Projekte sind zur Gänze realisiert, die Begleitwege in Tipschern und der größte Brocken, der Umbau des Knotens Trautenfels mit einer Unterführung und einem Kreisverkehr. Das hat sich bewährt, sagt der Stainacher Bürgermeister Roland Raninger. „Gerade im Sommer hat es sich auf der Ost-West-Achse und von Aussee kommend oft gestaut. Heuer gibt es hingegen fast keine Wartezeiten mehr.“

Leitspital erhält eigenen Anschluss
Im Bau befindet sich die (um ein Jahr verschobene) Entschärfung der B320 bei der Talstation des Hauser Kaibling: Die Straße wird versetzt, ein Begleitweg entsteht. Sechs weitere Projekte befinden sich laut dem Büro von Lang in Planung, darunter die niveaufreien Anschlüsse in Wörschach-Ost, aber auch ein Vorhaben, das 2018 noch nicht auf der Agenda stand: eine Anschlussstelle für das Leitspital Stainach.

Noch viele Fragezeichen rund um Umfahrung Liezen
Was auffällt: Das Land spricht mittlerweile nur noch von zwölf statt 14 Vorhaben. Bei zwei Projekten klemmt es bei den Verhandlungen wegen der Grundstücke, andere einst geplante Maßnahmen werden nicht mehr verfolgt.

Ein zusätzliches Mammutprojekt wäre eine Umfahrung der Bezirkshauptstadt Liezen. Aktuell läuft die Variantenuntersuchung des Landes, sie umfasst auch einen Ausbau der Bestandsstrecke. Dann muss auch noch eine Einigung mit der Stadt Liezen gefunden werden. Der Zeithorizont? Völlig unklar.

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