Mehr Gerechtigkeit, mehr Motivation, mehr Arbeitsleistung: Die volle Lohntransparenz sollte im Innsbrucker Magistrat genau das erreichen. Doch, obwohl sie einstimmig im Innsbrucker Gemeinderat beschlossen wurde, und das bereits vor zwei Jahren, wurde sie noch nicht umgesetzt.
Wer wie viel im Innsbrucker Stadtmagistrat verdient, ist eigentlich genau geregelt. In der Praxis schaut die Sache durch Sonderverträge jedoch oft anders aus. Eine volle Lohntransparenz, im Zuge derer Unterschiede ersichtlich wären, gibt es nicht - trotz einstimmigen Beschluss im Gemeinderat auf Antrag der SPÖ-Stadträtin Elisabeth Mayr. Bereits vor zwei Jahren wurde BM Georg Willi (Grüne) damit beauftragt, die volle Lohntransparenz umzusetzen.
Zwei Jahre – genug Zeit, um einen beschlossenen Antrag umzusetzen – könnte man meinen. Negativ! Der Antrag liegt auf Eis. Die Personalchefin wurde vergangenen September mit der Sache beauftragt, doch seither ist nichts geschehen.
Volle Lohntransparenz sorgt nachweislich dafür, dass die Lohnschere zwischen Frauen und Männern, aber auch zwischen externen und internen Bestellungen geschlossen werden kann.
Elisabeth Mayr
Folder sorge bereits jetzt für Lohntransparenz
„Volle Lohntransparenz sorgt nachweislich dafür, dass die Lohnschere zwischen Frauen und Männern, aber auch zwischen externen und internen Bestellungen geschlossen werden kann“, begründet Mayr erneut ihren Antrag. Auf „Krone“-Nachfrage heißt es aus dem Bürgermeisterbüro, dass es einerseits bereits eine Lohntransparenz gebe – jeder Mitarbeiter und jede Mitarbeiterin bekomme bei Einstellung einen entsprechenden Folder mit allen Gehaltsstufen –, dass aber andererseits unter den derzeitigen Vorzeichen, vor allem aus datenschutzrechtlichen Gründen, nicht viel mehr zu machen sei.
Bei einer vollen Lohntransparenz wäre zwar schnell klar, wer genau wie viel verdient – aus datenschutzrechtlichen Gründen sei das aber nicht möglich.
Mayr: „Ausreden wie Datenschutz zählen nicht“
„Immer wieder heißt es, im öffentlichen Dienst gebe es bereits volle Lohntransparenz - das stimmt jedoch nur eingeschränkt, denn es gibt Abweichungen durch unterschiedliche Zulagen oder Anrechnungen von Vordienstzeiten“, kontert Mayr und ist sich sicher, dass Innsbruck hier mit gutem Beispiel vorangehen solle, „Personalvertretung und Gleichbehandlungsbeauftragte unterstützen diese Forderung. Es ist erstaunlich, dass sich unter einem grünen Bürgermeister hier seit zwei Jahren nichts tut - denn die Grünen haben die volle Lohntransparenz selbst im Programm. Ausreden wie Datenschutz zählen nicht - wo ein Wille ist, ist auch ein Weg“, beharrt Mayr auf die Umsetzung ihres Antrages.
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