Sofia Polcanova hat bei der Tischtennis-EM in München auch im Einzel die Chance auf Gold. Die Oberösterreicherin besiegte in einem echten Semifinal-Krimi Lokalmatadorin Sabine Winter mit 4:3 (9, 3, -6, 12, -9, -9, 10) und erreichte damit das Endspiel am Sonntag. Dort wird „Sonja“, die bereits Gold im Damen-Doppel (mit Bernadette Szöcs) und Brone im Mixed (mit Robert Gardos) gewonnen hatte, auf eine weitere Deutsche treffen.
EM-Medaillen beflügelten offenbar. Denn Sofia Polcanova legte in ihrem Semifinale gegen Sabine Winter los wie die Feuerwehr. Mit 7:2 führte sie gegen die Deutsche in der Rudi Sedlmayer Halle in München, viele deutsche Fans waren da noch in der Pause. Mental extrem wichtig war, dass Polcanova die Nerven behielt, als Winter sich zurückkämpfte, fünf Punkte in Folge zum 9:9 machte, doch mit zwei guten Aufschlägen zwang „Sonja“ ihre Konkurrentin zu Fehlern.
Im zweiten Satz startete die 27-Jährige erneut durch, 5:0, 9:2, diesmal gab es auch kein Comeback, mit 11:3 war nach nicht einmal 15 Minuten eine 2:0-Satzführung in der Tasche. Die 30-jährige Winter gehört jedoch seit vielen Jahren zur Europaklasse und war mit ihrer Routine lange nicht geschlagen. Im dritten Durchgang legte sie nun, angefeuert von den Fans, ihrerseits einen Schnellstart hin, führte 1:5. Nachdem Sofia auf 5:6 verkürzt hatte, nahm Winter ihr Timeout und erhielt offenbar gute Tipps, denn sie brachte den Satz mit 11:6 heim.
Jetzt war das Match ein heißer Kampf. Nach jedem gewonnen Punkt gaben sich die Spielerinnen die Faust. Polcanova eroberte eine 10:7-Führung, vergab aber drei Satzbälle, Winter vergeudete einen mit einem Aufschlag ins Netz. Schließlich nutzte Polcanova ihren fünften mit einer Inside-Out-Vorhand zum 14:12 und der 3:1-Satzführung, jubelte energisch.
Tatsächlich schien Winter nun angezählt, „Sonja“ sprintete zu einer 4:0-Führung, danach lief aber gar nichts mehr, während ihre Gegnerin mit ihrer brachialen Vorhand Punkt um Punkt machte, auf 10:5 zog. Vier Satzbälle wehrte Polcanova ab, der fünfte war einer zuviel. Und auch im sechsten Satz setzte sich Winter mit 11:9 durch, ein Entscheidungsdurchgang musste her.
Und auch dieser bot allerhöchste Spannung. Polcanova führte fast durchgehend, konnte sich aber nie mehr als drei Punkte absetzen. Bei 10:8 konnte Winter zwei Matchbälle entschärfen, doch der dritte saß dann! 12:10 - Polcanova ließ sich vor Erleichterung auf den Boden fallen. Nach Gold im Damen-Doppel und Bronze im Mixed hat sie zumindest schon Silber im Einzel sicher.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.