Ein neues Primärversorgungszentrum in der Nordrandsiedlung in Floridsdorf ersetzt künftig den Hausarzt. Die Anrainer sehen dagegen keinen Bedarf.
Der beliebte Allgemeinmediziner in der Nordrandsiedlung, der in Pension geht und nicht nachbesetzt wird, sorgte für viel Wirbel - wir berichteten. Doch nun sind neue Details bekannt geworden. Denn aus der Gruppenpraxis, in die die Patienten von Dr. Kellner jetzt ausweichen müssen, wird ein Primärversorgungszentrum (PVE). Künftig werden dort also drei Ärzte mindestens 50 Stunden pro Woche ordinieren.
Zu klein, Parkplätze fehlen
Der Siedlerobmann Gottfried Krause hat dabei aber Bedenken: „Die Räumlichkeiten sind zu klein, und es fehlen Parkplätze vor der Tür.“ Außerdem gebe es in der Siedlung, die fast ausschließlich aus Einfamilienhäusern besteht, zu wenig Bedarf.
Was wir brauchen ist ein Hausarzt, wie es Dr. Kellner war, der sich Zeit nimmt und Hausbesuche macht. Ein großes Ärztezentrum ist hier fehl am Platz.
Siedlerobmann Gottfried Krause
„Das Wartezimmer von Dr. Pichlhöfer ist jetzt schon halb leer“, berichtet Krause. Was am Papier gut klingen würde, entspreche nicht den Bedürfnissen der Patienten. „Wir brauchen einen Hausarzt, wie es Dr. Kellner war, der sich Zeit nimmt und Hausbesuche macht. Ein großes Ärztezentrum ist hier fehl am Platz“, so der Obmann.
Laut Ärztekammer hätte eine Bedarfsanalyse der ÖGK jedoch einen Bedarf in diesem Gebiet ergeben. Zudem seien im Wiener Gesamtvertrag weder eine Mindestfläche noch eine Parkplatzverpflichtung vorgesehen. Und auch Fördergelder begünstigen die Gründung eines Ärztezentrums nicht, denn diese gibt es von der Stadt nur in ausgewählten Bezirken, Floridsdorf gehört nicht dazu.
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