Die FPÖ hat am Donnerstag ihre ersten Plakate für den Hofburg-Wahlkampf präsentiert. „Kompromisslos für Österreich“, lautet der Slogan. Neben ihren eigenen Vorhaben ließen sich Kandidat Walter Rosenkranz und Parteichef Herbert Kickl vor allem über Amtsinhaber Alexander Van der Bellen aus und verorteten sich als Gegengewicht zu „vier Parteien und ihrem Präsidenten“, wie Kickl mehrfach betonte. Gemeint sind ÖVP, SPÖ, Grüne und NEOS, die diesmal allesamt auf eigene Kandidaten verzichten. Die Mitbewerber im rechten Wählerspektrum wurden dagegen mit keinem Wort erwähnt.
„Wir alle werden uns in den kommenden Wochen mit aller Kraft ins Zeug hauen, dass Van der Bellen mit seiner Fluchtstrategie vor Walter Rosenkranz nicht durchkommt“, polterte Kickl. Der Bundespräsident sei ein „Günstling der selbst ernannten Eliten auf nationaler und internationaler Ebene“, mit den genannten vier Parteien bilde er eine „Ampel der Unvernunft“. Man glaube, das Recht zu haben, „Grund- und Freiheitsrechte abzuschaffen, die Menschen in Gut und Böse einzuteilen und gegeneinander aufzuhetzen“.
„Kompromisslos“ gegenüber „faulen Kompromissen“
Ähnlich tönte Rosenkranz, der auf das in der ersten Plakatkampagne zentrale Wort „kompromisslos“ einging: In der Politik seien Kompromisse an der Tagesordnung, auch als die FPÖ in der Regierung war. Vorsicht sei jedoch vor „faulen Kompromissen“ geboten: „Dabei wird eine Seite regelmäßig über den Tisch gezogen und hat es unter Umständen gar nicht bemerkt.“
„Van der Bellen hat alles abgenickt“
Rosenkranz nannte Themen wie Freiheit, Sicherheit, Souveränität oder Neutralität, bei denen er sich kompromisslos geben wolle. „Van der Bellen hat alle faulen Kompromisse der Regierung abgenickt“, etwa die „Angriffe auf die Verfassung“ in Sachen Corona. „Ich bin kompromisslos in Verfassungsfragen und wenn es darum geht, Wohlstand und sozialen Frieden zu sichern.“
Kein Zwischenstand bei Unterstützungserklärungen: „Alle gleich viel wert“
Auf Fragen nach dem aktuellen Stand bei den Unterstützungserklärungen winkte das freiheitliche Duo ab. Diese „laufen nach wie vor bei uns ein“, man wolle noch zuwarten, „bis alle Erklärungen im Haus sind“. „Mir sind alle gleich viel wert“, so Rosenkranz.
Stimmzettel wird laufend länger
In den vergangenen 24 Stunden hatten gleich drei Konkurrenten mitgeteilt, die notwendigen 6000 Unterschriften beisammenzuhaben: Rechtsanwalt Tassilo Wallentin, Blogger Gerald Grosz und MFG-Chef Michael Brunner. Musiker und Arzt Dominik Wlazny (Marco Pogo) hatte dies bereits in der Vorwoche getan. Sie alle stehen somit auf dem Stimmzettel für die Bundespräsidentenwahl am 9. Oktober.
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