Die Pracht der Nacht

Steirischer Fotograf holt die Sterne vom Himmel

Steiermark
27.08.2022 16:02

Michael Kleinburger ist Astrofotograf. In der Steiermark hat er ein Jahr lang die Milchstraße in spektakulären Bildern eingefangen.

Zweifellos ist es ein überwältigendes Gefühl, nachts auf einem Berg zu stehen und das Tal zu seinen Füßen zu sehen. Noch aufregender muss es aber sein, dabei die Sterne zu beobachten. Geschafft hat das Michael Kleinburger, der ein Jahr lang unter anderem das Zentrum der Milchstraße vom Nationalpark Gesäuse aus mit seiner Kamera eingefangen hat. Der steirische Fotograf ist auf astronomische Aufnahmen wie diese spezialisiert und dafür regelmäßig im Dunklen unterwegs. Doch das ist gar nicht so einfach, wie es klingt. Wenn Kleinburger seine Fotos macht, braucht er vor allem Zeit. Jede Menge Zeit. Mehr als hundert Stunden hat es gedauert, Aufnahmen für sein 4-minütiges Video „Noctis Austria“ zu erstellen, das er online veröffentlicht hat und bereits 300.000 Mal aufgerufen wurde.

Michael Kleinburger fühlt sich mit der Natur verbunden. (Bild: Michael Kleinburger)
Michael Kleinburger fühlt sich mit der Natur verbunden.

Tausende Fotos zeigen im Zeitraffer, was den Menschen in den meisten Städten verborgen bleibt: Den Sternenhimmel. „Theoretisch hätte jeder die Möglichkeit, die Milchstraße zu sehen, aber wir haben in den Ballungszentren einfach zu viel Licht. Rund 99 Prozent von Europa sind lichtverschmutzt“, erklärt Kleinburger.

Die aus Milliarden Sternen bestehende Formation ist nur dann wirklich gut zu sehen, wenn man sich von den Ballungszentren entfernt. (Bild: kleinburger.com)
Die aus Milliarden Sternen bestehende Formation ist nur dann wirklich gut zu sehen, wenn man sich von den Ballungszentren entfernt.

Die Wichtigkeit des dunklen Nachthimmels
Mit seiner Arbeit möchte er verdeutlichen, wie schön der Nachthimmel ist: „Ich hoffe, dass durch meine Bilder der Wert der Dunkelheit wieder erkennbar wird.“ Mittlerweile sei die Finsternis ein kostbares Gut geworden. Daher ist der 35-Jährige oft im Almenland und im Gesäuse zu finden, wo es keine künstlichen Lichtquellen gibt und die Sicht zum Fotografieren optimal ist.

Bei -24 Grad harrt der Naturfotograf aus. (Bild: Michael Kleinburger)
Bei -24 Grad harrt der Naturfotograf aus.

Auf 1500 Metern fühlt sich Kleinburger mit der unberührten Natur verbunden. Bei minus 24 Grad muss er stundenlang ausharren, wenn er unter freiem Himmel auf den Knopf drückt. „Die Wetterverhältnisse sind extrem, aber es zahlt sich wirklich aus.“

Der Oststeirer fotografiert die Milchstraße vom Gesäuse aus. (Bild: Michael Kleinburger)
Der Oststeirer fotografiert die Milchstraße vom Gesäuse aus.

Leidenschaft in Bolivien entdeckt
Entdeckt hat der Oststeirer seine Leidenschaft für Astrofotografie in Bolivien. „Dort sind die Bedingungen für Sternsichtungen perfekt. Was ich dort gesehen habe, war so spektakulär, dass es mich nicht mehr losgelassen hat.“ Um auch hier bessere Sichtverhältnisse zu schaffen, setzt sich der Naturfotograf mit der Initiative „Paten der Nacht Österreich“ gegen Lichtverschmutzung ein. Um der Lichtverschmutzung zu entgehen, begibt sich Michael Kleinburger regelmäßig mit seiner Kamera ins Gesäuse. Für sein Video „Noctis Austria“ hat er dort fotografiert.

Porträt von Steirerkrone
Steirerkrone
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