Die Zahl der Asylwerber ist in der Grünen Mark auf einem neuen Hoch, Landeshauptmann Christopher Drexler fordert jetzt „deutliche Maßnahmen“ vom Bund.
Mit Schaudern denken viele Steirer noch an die Flüchtlingswelle 2015 zurück. Sieben Jahre später, mitten in der massiven Energie- und Teuerungskrise, gehen die Asylzahlen wieder durch die Decke. Im Burgenland, an der Grenze zur Steiermark, explodiert die Zahl der ankommenden Migranten regelrecht, Polizei und Bundesheer griffen allein vergangene Woche 2683 Flüchtlinge auf und zogen fünf Schlepper aus dem Verkehr.
Bevölkerung in Alarmstimmung
Immer mehr Steirer sind in Alarmstimmung. In Kindberg stemmt sich die Bevölkerung mit Unterstützung der Lokalpolitik gegen Pläne des Bundes, das ehemalige Landespflegezentrum zu einem Asylheim umzuwandeln. Und im Grazer Stadtbezirk Andritz sind Anrainer rund um das Großquartier in der Nordberggasse besorgt: Immer wieder muss die Exekutive zu Einsätzen ausrücken. „Integrationsstadtrat Robert Krotzer soll die Ängste der Bevölkerung ernst nehmen und ihre Fragen beantworten“, fordert der Grazer ÖVP-Chef Kurt Hohensinner. Die Landeshauptstadt spüre die Migrationswelle enorm, ein Drittel der steirischen Asylwerber leben in Graz.
Gerade bei den asylberechtigten Personen muss das Ziel sein, dass sie schnell Arbeit finden und nicht dauerhaft in der Sozialhilfe landen, um die Integration ernsthaft voranzutreiben.
Der Grazer Stadtrat Kurt Hohensinner (ÖVP)
Die Asylanträge steigen und steigen, die Zahl der Asylwerber, darunter vor allem Afghanen und Syrer, schnellt in die Höhe: Ohne die ukrainischen Flüchtlinge zählte die Steiermark am Stichtag 30. August 3205 Asylwerber, in den beiden Jahren davor wurden am selben Tag 2728 bzw. 2600 Personen registriert.
Es findet wieder eine massive Migrationsbewegung statt – fernab der Vertriebenen aus der Ukraine. Wir sind solidarisch, auch in der Ukraine-Krise. Man darf die Solidarität der Steirer aber nicht überfordern!
Landeshauptmann Christopher Drexler (ÖVP)
Landeshauptmann Christopher Drexler (ÖVP) erwartet sich von seinem Parteikollegen Innenminister Gerhard Karner jetzt „deutliche Worte und Maßnahmen“. „Wir sind solidarisch - man darf die Solidarität der Steirer aber nicht überfordern! Bei Asylquartieren des Bundes in der Steiermark erwarte ich mir vom Innenministerium, dass für eine friktionsfreie Abwicklung gesorgt wird.“
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