Bitter für Georg Dornauer: Das Finanzschlamassel im roten Wien und der damit verbundene Absturz der SPÖ in der Wählergunst wird wohl auch die Tiroler Sozialdemokraten schwer treffen. Und das mitten im Wahlkampf. Davon abgesehen erteilt Dornauer - wie zuvor auch schon ÖVP-Chef Anton Mattle - einer möglichen Koalition mit den Freiheitlichen eine klare Absage. „Mit mir nicht!“
Noch etwas mehr als drei Wochen sind es bis zur Tiroler Landtagswahl. Nun beginnt die heiße Phase des Wahlk(r)ampfes. Man merkt das nicht nur an der überhand nehmenden Zahl teils nichtssagender Plakate, sondern auch daran, dass für jedes regionale Mini-Ereignis wie etwa Straßenprojekte etc. gleich zu einer Pressekonferenz geladen wird. Mitunter reisen sogar noch Minister aus Wien an, um einem für die Masse bedeutungslosen Regionalereignis so mehr Stellenwert verleihen zu wollen. Angesichts anderer großer Probleme fragt man sich schon, wie zeitgemäß das ist.
Für SPÖ lief alles wie am Schnürchen
Apropos Probleme: Bisher verlief der Landtagswahlkampf für Tirols SPÖ-Spitzenkandidat Georg Dornauer wie am Schnürchen. Er konnte sich quasi erste Reihe fußfrei zurücklehnen, etwa das Match Blau gegen Schwarz beobachten und eigentlich nur mehr den 25. September herbeisehnen. Denn auf Bundesebene lief es zuletzt für die SPÖ perfekt, was sich auch auf Tirol ausgewirkt hätte. Aber seit zwei Tagen ist alles anders.
Am Schnürchen läuft nichts mehr, der Mega-Skandal rund um die Wien Energie hat sich zur brennenden Zündschnur entwickelt, die zu einem Pulverfass führt. Bei diesem wirtschaftlichen Multiorganversagen im roten Wien werden Erinnerungen an die Konsumpleite im Jahr 1995 wach, dessen Insolvenz Tausende Menschen den Job kostete.
Droht Tiroler SP Absturz?
Die politischen Mitbewerber jubeln, werden diesen aufgelegten Elfmeter versenken. Und der wahrscheinliche Absturz der SPÖ wird auch auf Tirol Auswirkungen haben, ohne dass Dornauer freilich auch nur irgendetwas dafür kann. Aber so schnell kann’s in der Politik eben gehen.
„Koalition mit FPÖ wird es mit mir nicht geben“
Unterdessen stellte der Tiroler SPÖ-Chef am Mittwoch klar, dass es unter seiner Führung keine mögliche Koalition mit der FPÖ unter Markus Abwerzger geben werde. „Die FPÖ hat in dieser Wahlauseinandersetzung noch keinen einzigen landespolitischen Inhalt geliefert und ist bislang lediglich durch fragwürdige Kandidatinnen und Kandidaten sowie nationale Sager aufgefallen“, so Dornauer.
Keine Partei, die künftig im Tiroler Landtag vertreten sein wird, würde Abwerzger überhaupt als Regierungsmitglied wählen.
Tirols SP-Chef Georg Dornauer
Und nun sehe sich Abwerzger schon als Landeshauptmann. „Das ist völlig realitätsfern, zumal keine Partei, die künftig im Tiroler Landtag vertreten sein wird, ihn überhaupt als Regierungsmitglied wählen würde“, ist sich Dornauer sicher.
Unter ihm als Tiroler SPÖ-Chef werde es jedenfalls keine Koalition mit der FPÖ gebe. „Da kann Abwerzger noch so viel Kreide schlucken.“
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.