Seit Kurzem fahren wieder Nostalgie-Züge im oststeirischen Feistritztal, doch noch ist die Zukunft der Strecke offen. Am Samstag gibt es eine Demonstration gegen den Abriss der mehr als 110 Jahre alten Strecke.
Der Blick aus dem Osten der Steiermark geht ein wenig neidisch in den Westen. In der Region um Stainz fährt der Flascherlzug - und das erfolgreich, mit einem gastronomischen Angebot, Kinder- und Musikprogramm.
Ein Beispiel, das Patrik Ehnsperg zeigt, was möglich ist. Der grüne Gemeinderat aus Ludersdorf-Wilfersdorf ist einer von vielen engagierten Personen, die sich für den Erhalt der Feistritztalbahn einsetzen. Diese blickt auf eine über 110 Jahre lange Geschichte zurück, doch über ihrer Zukunft schwebt ein Fragezeichen.
Seit Corona herrscht Stillstand
Seit in den 1970ern der reguläre Personenverkehr zwischen Weiz und Birkfeld eingestellt wurde, verkehrt die Bahn als touristische Attraktion und konnte bis zu 20.000 Fahrgäste im Jahr begrüßen. Seit Ausbruch der Corona-Krise standen die Waggons aber still. Es gab Konflikte mit dem Eigentümer, politische Scharmützel, Schäden an der Strecke - nicht zuletzt durch den Sturm im Sommer.
Hoffnung auf Neustart
Seit drei Wochen ist die Feistritztalbahn aber wieder unterwegs, allerdings nur zwischen Birkfeld und Koglhof. Auf der Strecke nach Anger haben bei zwei Bahnübergängen Schneepflüge die Schienen etwas verschoben, das soll aber von den vielen ehrenamtlichen Mitarbeitern der Bahn bald repariert werden. Im nächsten Jahr hofft man sogar, die ganze Strecke nach Weiz bedienen zu können. Dort fehlen seit der Errichtung der neuen Ortsdurchfahrt etwa 300 Meter Schienen.
Es herrscht also wieder Zuversicht bei den oststeirischen Freunden der Schmalspurbahn. Doch auch ein Abriss der Schienen steht im Raum. Es könnte ein Radweg entstehen. Einige Bürgermeister hatten diese Idee im Frühjahr dem Land vorgeschlagen, der Brief schlug damals hohe Wellen.
Land Steiermark spielt entscheidende Rolle
Die Bahnbefürworter wollen das Land hingegen davon überzeugen, finanziell beim Neustart zu helfen (so müsste die große Dampflok repariert werden). Im Verkehrsressort hält man sich auf „Krone“-Anfrage zurück, es würden Gespräche laufen. Erschwert wird die verfahrene Situation durch die Insolvenz des bisherigen Eigentümers, der Platzer Holding. Nun sollen die Gemeinde Birkfeld, der Club U44 als Betreiber der Bahn und der Tourismusverband übernehmen.
Laut Ehnsperg steht ein wichtiger Etappensieg bevor: Das Verfahren, die Strecke unter Denkmalschutz zu stellen, soll im September abgeschlossen werden.
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