Lehrlings-Mangel

Jede zweite Lehrstelle kann nicht besetzt werden

Steiermark
24.09.2022 06:00

Die steirischen Betriebe lechzen nach Lehrlingen. Viele Firmen würden gerne mehr Plätze anbieten, doch schon jetzt gibt es nicht genug Bewerber.

Händeringend suchten die steirischen Betriebe in diesem Sommer nach Lehrlingen. Aktuelle Zahlen vom Juli belegen, dass insgesamt 2876 Lehrstellen offen standen, allerdings nur 1396 Jugendliche auf der Suche nach einer Lehrstelle waren. In der Steiermark kann somit nur noch jede zweite Lehrstelle besetzt werden.

„Das Verhältnis von Stellen zu Suchenden ist so groß wie noch nie und hat sich nie zuvor so drastisch verschärft“, schlägt Gottfried Krainer, Leiter der Lehrlingsstelle der steirischen Wirtschaftskammer, Alarm. Im Vorjahr war der Überhang an offenen Stellen lediglich halb so groß wie diesen Sommer.

Steiermark gehen die Lehrlinge aus (Bild: Krone Kreativ/stock.adobe.com)
Steiermark gehen die Lehrlinge aus

Steirische Betriebe schaffen mehr Stellen
Das liegt in erster Linie daran, dass die Unternehmen immer mehr Stellen schaffen. „Das Interesse in den Betrieben ist so groß wie noch nie. Denn die Fachkräfte, die man in Zukunft nicht mehr bekommt, versucht man jetzt einfach selber auszubilden“, so Krainer.

Diese Aussage untermauern auch aktuelle österreichweite Umfragen der Wirtschaftskammer. Daraus geht hervor: Vier von zehn Unternehmen würden gerne mehr Lehrplätze anbieten, wenn sie dafür nur ausreichend viele jugendliche Bewerber finden könnten.

Personen mit Lehrabschluss heiß begehrt
Die Karriere mit Lehre steht bei den Betrieben hoch im Kurs: In der Umfrage gaben 59,4 Prozent der Unternehmen an, dass sie häufig Schwierigkeiten haben, Mitarbeiter mit Lehrabschlüssen zu finden. Kein anderer Ausbildungszweig ist bei den Arbeitgebern derart begehrt. Zum Vergleich: Nur 8,4 Prozent der Betriebe gaben an, dass sich die Suche nach Mitarbeitern mit Universitätsabschlüssen schwierig gestalte.

Die Gesamtzahl der Lehrlinge in der Steiermark geht seit Jahrzehnten zurück. „Das hängt aber mit den geburtenschwächeren Jahrgänge zusammen“, so Krainer. „Denn der Prozentsatz jener, die pro Jahrgang eine Lehre machen, ist seit jeher bei 40 bis 42 Prozent.“ Der Bedarf der Betriebe wird aktuell aber immer größer.

Daher gibt es mittlerweile unzählige Initiativen, welche die Lehre mehr Jugendlichen schmackhaft machen soll: „Hier investieren die Betriebe im Moment massiv.“

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