Kahr kontert Kritik

Wirbel um Osim-Straße erreicht Grazer Rathaus

Steiermark
25.09.2022 07:30

Nach Rundumschlag des GAK-Geschäftsführers zeigt sich die Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr verwundert, ist aber um Deeskalation bemüht.

Neue Lage, 24 Tage. Am 19. Oktober kreuzen die Fußballerzrivalen Sturm und GAK erstmals seit 15 Jahren wieder die Klingen. Das Derby-knistern ist in der Murmetropole schon jetzt an allen Ecken förmlich greifbar - und hat längst auch das Rathaus erreicht.

Nachdem der Gemeinderat am Donnerstag einstimmig beschlossen hatte, den Stadionvorplatz nach Sturms Jahrhunderttrainer Ivica Osim zu benennen und danach durch die Stimmen von KPÖ, Grünen und SPÖ auch noch eine Umbenennung des südlichen Teils der Conrad-von-Hötzendorf-Straße in Ivica-Osim-Straße (oder Allee) in Aussicht gestellt hatte, war das für das rote Fußballlager offenbar zu viel.

Sturm und die Stadt Graz würdigen Ivica Osim - die Art und Weise lässt die Wogen hochgehen. (Bild: Pail Sepp)
Sturm und die Stadt Graz würdigen Ivica Osim - die Art und Weise lässt die Wogen hochgehen.

GAK-Geschäftsführer Matthias Dielacher teilte am Freitag in einer Art offenem Brief ziemlich aus. Wie berichtet, schrieb er von einem „erbärmlichen Schauspiel“, bei dem es schlichtweg darum gehe, „Osim zur Durchsetzung von Sturms größenwahnsinnigen Besitz- und Machtansprüchen zu missbrauchen“. Der Stadtpolitik unterstellte er von einem schwarzen Netzwerk unterwandert worden zu sein.

GAK-Geschäftsführer Mathias Dielacher. (Bild: Jauschowetz Christian)
GAK-Geschäftsführer Mathias Dielacher.

Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ) zeigte sich ob dieser Wortwahl überrascht. „Ich habe mit Herrn Dielacher am Mittwoch ein gutes Gespräch gehabt. Er hat mir auch versichert, mit der Umbenennung des Stadionvorplatzes kein Problem zu haben“, sagte die Stadtchefin am Samstag zur „Krone“.

Ihr gehe es nicht um einen „Kulturkampf“ zwischen Sturm und GAK, „sondern um die Würdigung einer großen Persönlichkeit“. Kahr war merklich bemüht, die Emotionen aus der Diskussion zu nehmen: „Die Umbenennung der CvH wird kein Schnellschuss.“ Vor 2024 werde nichts passieren - davor wird Vizebürgermeisterin Judith Schwentner (Grüne) eine Umsetzung durch einen Beteiligungsprozess mit ansässigen Unternehmern und Anrainern evaluieren.

„Freue mich genauso für den GAK oder Rapid“
Außerdem betont die Bürgermeisterin: „Mein Sohn ist Sturm-Fan, ich bin aber schmerzbefreit, freue mich genauso für den GAK oder Rapid. Für mich stehen Persönlichkeiten und Leistung im Vordergrund. Ivica Osim hatte immer größten Respekt vor dem Gegner - und genau das wäre auch in dieser Diskussion angebracht.“

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Steiermark



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt