Die Tirol-Wahl ist geschlagen. Aber wie wird sich das Ergebnnis auf die Bundespolitik auswirken? FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker sieht ein klares Bild: „Schwarz-Grün ist in Tirol abgewählt worden und natürlich ist damit auch die Bundesregierung mitgescheitert.“ Er fordert beide Parteien auf, zurückzutreten und den Weg für Neuwahlen freizumachen. Kritik an der Bundesregierung kommt auch aus den Reihen der SPÖ und der NEOS. ÖVP-Generalsekretär Christian Stocker sieht das freilich anders.
SPÖ-Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch führte die Verluste von ÖVP und Grünen auf „Arroganz und Hochmut“ zurück.
„Schwarz-Grün ist abgewählt“
Mit dem heutigen Wahlergebnis zeige sich, dass in Tirol kein Stein auf dem anderen bleiben werde. „Schwarz-Grün ist abgewählt“, so Deutsch in einer ORF-Diskussionsrunde. Während Schwarz-Grün ein Totalversagen eingefahren habe, sei das rote Ergebnis ein „schöner Erfolg im Wissen, dass Tirol für die SPÖ ein schwieriges Terrain“ sei.
ÖVP-General: „Weiterhin stärkste Kraft“
ÖVP-Generalsekretär Christian Stocker hat die Verluste der ÖVP in Tirol hingegen kleingeredet und auf den ersten Platz verwiesen. „Die Volkspartei bleibt weiterhin die mit Abstand stärkste Kraft in Tirol, mit deutlichem Abstand zu allen anderen Parteien.“
Spitzenkandidat Anton Mattle habe sich zum Ziel gesetzt, die 30 Prozent zu überspringen und das sei deutlich gelungen. SPÖ-Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch führte die Verluste von ÖVP und Grünen auf Arroganz und Hochmut zurück.
NEOS-Chefin offen für Dreierkoalition
NEOS-Parteichefin Beate Meinl-Reisinger, die Sonntagabend ebenfalls im Innsbrucker Landhaus anwesend war, hat sich weiter offen für eine Dreierkoalition in Tirol gezeigt. „Die Bereitschaft wäre da“, meinte sie. Doch sie fügte hinzu: „Der Ball liegt bei der ÖVP“. Spitzenkandidat Dominik Oberhofer werde auch mit ÖVP-Chef Anton Mattle Gespräche führen, war Meinl-Reisinger überzeugt. Das Tiroler Ergebnis bezeichnete sie indes als „klares Plus“.
Grünen sehen keinen Regierunsgauftrag in Tirol
Die Tiroler Grüne Nationalratsabgeordnete Barbara Neßler sieht zwar keinen Regierungsauftrag für ihre Partei, schließt aber eine Beteiligung an einer Koalition im Bundesland nicht aus. Denn ihre Partei sei eine, die in der größten Krise aller Zeiten, der Klimakrise, die größte Kompetenz habe. Von den anderen Parteien verlangte sie, das Versprechen einzuhalten, nicht mit einer „rechtsextremen“ FPÖ zu koalieren.
Das Ergebnis der Grünen befriedigte sie wenig überraschend nicht: „Ich hätte mir mehr erwartet.“ Einen Kontext sieht sie mit der Regierungsverantwortung ihrer Partei. Es seien schwierige Zeiten und alle hätten gerne schnelle Lösungen für komplexe Fragen.
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