Die Inflation sorgt für Preisrekorde auf der Speisekarte. Gehen die Wiener trotzdem weiterhin ins Wirtshaus, oder ist jetzt Sparen angesagt? Wir haben uns umgehört.
Das Wiener Gastgewerbe steht durch die hohe Inflation und die Energiekrise vor enormen Herausforderungen. Bereits jetzt muss die Gastronomie mit einer Steigerung des Strom- und Gaspreises von bis zu 300 Prozent kämpfen.
Mit den ebenfalls zunehmenden Personal- und Lebensmittelkosten kommt eine weitere beträchtliche Belastung auf die Lokale zu. Diese Mehrkosten müssen die Betriebe wiederum auf die Speisekarte und somit auf ihre Kunden übertragen. So könnte man bald 40 Euro für ein Schnitzel auf den Tisch legen müssen, warnte Gastrosprecher Peter Dobcak der „Krone“ gegenüber. Doch nun bangt die ganze Branche um ihre Gäste. Die „Krone“ hat auf der Mariahilfer Straße nachgefragt, ob die Wiener trotz der enormen Teuerungen weiterhin ein Lokal besuchen wollen.
„Statt zwei Viertel Wein jetzt eben nur noch eines“
Der Tenor: Manche gaben an, nur noch für Feierlichkeiten in Gaststätten gehen zu wollen, sonst aber ihre Besuche radikal zu reduzieren. „Statt zwei Viertel Wein bestelle ich jetzt eben nur noch eines“, berichtet ein Pensionist über seine Sparmaßnahmen beim Heurigenbesuch. Andere spüren die Preissteigerung noch nicht und gehen weiterhin gerne ins Restaurant („Gehe wie bisher dreimal in der Woche essen.“). Junge Wiener setzen auf Pizza- und Burgerlokale, die trotz der Teuerungen noch leistbar seien.
Noch nie dagewesene Probleme
Um auf die Schwierigkeiten der Gastronomie hinzuweisen, hat Reinhard Hanusch, Geschäftsführer von Lohberger, vor Kurzem die Initiative „Zukunft der Gastronomie“ ins Leben gerufen - wir berichteten. Mit der Unterstützung von sämtlichen Wiener Top-Gastronomen wird etwa ein verminderter Steuersatz von zehn Prozent auf Getränke, aber auch besondere Hilfe für den Nachwuchs gefordert. Denn auch hier gibt es schon große Sorgen. „Probleme, wie wir sie aber im Moment erleben, gab es in dieser Form noch nie“, unterstreicht auch der Nachtgastro-Sprecher Stefan Ratzenberger die aktuelle angespannte Lage.
Diese Mehrkosten müssen die Betriebe wiederum auf die Speisekarte und somit auf ihre Kunden übertragen. So könnte man bald 40 Euro für ein Schnitzel auf den Tisch legen müssen, warnt der Gastrosprecher Peter Dobcak. Nun bangt die Branche um ihre Gäste. Wir haben auf der Mariahilferstraße nachgefragt, ob die Wiener trotz der Teuerung weiterhin Essen gehen wollen.
Bis jetzt habe ich noch keinen Preisunterschied auf der Rechnung festgestellt. Deshalb schränke ich mich auch nicht ein und gehe wie bisher dreimal in der Woche essen.
Sophia Frank
Die Preise in den Restaurants sind schon um einiges rauf gegangen. Deshalb versuche ich nur mehr zu besonderen Anlässen, wie zum Beispiel Geburtstagen außer Haus zu essen.
Sarah S.
Wenn ich auswärts esse, dann meistens Burger oder Pizza. Beim Zahlen merke ich aber noch keinen Unterschied. Wenn Essengehen dann viel teurer wird, werde ich es mir aber sicher zweimal überlegen.
Antonio Filic
Einmal in der Woche besuche ich meinen Lieblingsheurigen, daran hat sich bis jetzt nichts geändert. Ich spare jedoch, indem ich statt zwei Viertel Wein jetzt eben nur noch eines bestelle.
Dr. Theiner
Trotz Inflation gehe ich noch gerne zwei- bis dreimal im Monat essen. Das muss einfach drinnen sein. Im Moment kann ich es mir noch leisten, erst wenn es gar nicht mehr geht, werde ich verzichten.
Karlo Josic
Ich gehe jeden Tag asiatisch oder vietnamesisch essen. Der Preis hat sich in diesen Restaurants nämlich noch kaum verändert. Ich hoffe, das bleibt so, sonst muss ich bald selbst kochen.
Sabine S.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.