Trotz Kostenexplosion

Warum die PlusCity an den Öffnungszeiten festhält

Oberösterreich
28.09.2022 14:00

„Uns laufen die Kosten davon!“ Die Aussage von Fussl-Chef Ernst Mayr war begleitet von der Ankündigung, dass der Modehändler die Öffnungszeiten bei den Filialen auf den Prüfstand stellt und Verkürzungen ins Auge fasst. Einen Weg, den die großen Einkaufstempel derzeit nicht mitgehen, wie auch PlusCity-Eigentümer Ernst Kirchmayr unterstreicht. Kirchmayr über das Festhalten an Öffnungszeiten, um die Existenz kämpfende Firmen - und warum Weihnachten in der PlusCity fast so sein wird wie immer.

„OÖ Krone“: Herr Kirchmayr, die gestiegenen Energiekosten treffen Private wie Unternehmen gleichermaßen. Wie geht’s Ihnen mit dieser Situation?
Ernst Kirchmayr:Uns trifft die Energiekostenexplosion genauso. Erschwerend ist, dass nicht vorhersehbar ist, wie lange die Problematik dauert.

Die Regierung hat Hilfen für die Firmen angekündigt.
Die sind auch dringend nötig, aber man weiß nichts Genaues. Die Situation ist viel schwieriger als Covid. Nicht nur die Händler haben mit einer Verzehn- oder Verfünfzehnfachung ihrer Energiekosten zu kämpfen, auch die Gastronomie, die viele energieintensive Geräte hat, ist hier maßgeblich betroffen. Wenn da nichts kommt, wird es einige geben, die das nicht überleben.

Sie äußern sich kritisch, was die Regierung anbelangt.
Ich habe das Gefühl, dass vieles ignoriert wird, was sich hier abspielt. Was passiert mit den kleineren und mittleren Betrieben? Was tut man mit dem Tourismus? Es gibt Firmen, die haben noch Energieverträge bis Jahresende, dann kommen viele Sachen erst zum Tragen. Das schlägt erst auf.

Wie geht die PlusCity mit den Teuerungen um?
Wir haben ein eigenes Energiesparprogramm, sparen derzeit etwa 15 bis 18 Prozent Leistung pro Monat. Unser Ziel liegt aber höher, bei 25 Prozent.

Die PlusCity hält an der Weihnachtsbeleuchtung fest: „Es braucht auch Normalität.“ (Bild: Alexander Schwarzl)
Die PlusCity hält an der Weihnachtsbeleuchtung fest: „Es braucht auch Normalität.“

Wie gelingt das?
Indem wir die Fassadenbeleuchtung jetzt schon um 19 Uhr ausschalten. Die lief früher bis 22 Uhr. Wir drehen an vielen Schrauben, an der Klimatisierung, der Entlüftung. Auch das Stromprofil jedes Geschäfts wird laufend überprüft.

Ist es eine Überlegung, die Öffnungszeiten anpassen?
Nein. Wir haben im Vergleich zu anderen großen Einkaufszentren wenig offen, weil wir zum Beispiel erst um 9.30 Uhr aufsperren. Wir wollen auch die Kunden nicht verunsichern, wenn wir da jetzt etwas ändern. Wir sparen lieber bei anderen Sachen.

Zum Beispiel bei der Weihnachtsbeleuchtung?
Die wird’s trotzdem geben, vielleicht mit zeitlichen Einschränkungen. Man kann die Weihnachtszeit nicht ignorieren, es braucht auch Normalität.

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