Tuning-Geschoss

Cupra Formentor VZ5 ABT: Leistungsdusche am Ring

Motor
05.10.2022 10:07

Seiner Gnaden belieben zu rasen und sich an vierrädrigen Lustbarkeiten zu erfreuen, zu vergnügen geradezu. Ist das eine Sünde? In Zeiten wie diesen sogar eine besonders schwere? Eine teure allemal, denn wenn Abt in Kempten die Kutte vom Cupra Formentor VZ5 hebt, dann ist sein Fünfzylinder um 60 auf 450 PS erstarkt und der Opferstock entsprechend gefüllt. Wir haben ihn statt auf den Kreuzweg auf den Red Bull Ring geschickt, wo sich zeigte: Er kann nicht der Teufel sein, denn er fürchtet das Weihwasser nicht.

(Bild: kmm)

Ja, was soll es denn sonst gewesen sein, wofür der Himmel die Schleusen öffnete, just als wir unseren Fuß auf das Eilige Land in der Steiermark setzten und die Motoren anließen? Für eine Sintflut reichte es nicht, wohl aber für das eine oder andere Stoßgebet, wenn man eine Kurve doch mit etwas viel Gottvertrauen anbremste. Doch sei es nun dem Herrgott zu verdanken, den Fahrkünsten oder doch eher dem tadellos ausbalancierten Formentor, es ist sich immer alles ausgegangen.

(Bild: Cupra)

Watscheneinfach
An der drittgenannten Begründung besteht jedenfalls am wenigsten Zweifel. Der von Abt getunte Cupra Formentor VZ5 sorgt gewissermaßen dafür, dass Zweitgenanntes zumindest den Anschein der Wahrheit erweckt. Auf Deutsch: Er ist watscheneinfach zu fahren. Und man muss sich schon sehr deppert anstellen, um grundlegend vom Weg abzukommen, zumal wenn man die Systeme aktiviert lässt. Und es ist erstaunlich, wie wenig sie sogar auf waschlnassem Asphalt eingreifen, wenn man sauber fährt.

Ein wenig zu schnell in die Kurve, dann schiebt der Himmelswagen über alle Räder nach außen, ist geschwind wieder einzufangen und auf den Pfad der Tugend zu bringen. Hosianna!

(Bild: Cupra)

Formentor auch als Querlenker
Kommt es nicht auf Geschwindigkeit und Rundenzeiten an, sondern vor allem auf Querfahrt, kappt man flugs alle Leinen und aktiviert den Driftmodus. Dann schwingt der spanische Geistliche willig sein Hinterteil, indem der Allradantrieb mehr Kraft nach hinten und insbesondere ans äußere Hinterrad gibt, um einen gepflegten Drift zu ermöglichen. Da hört’s dann zwar mit dem „watscheneinfach“ auf, dafür entfährt einem dann und wann unter Umständen ein Halleluja.

Doch angesichts des spürbaren Turbolochs ist die schnelle Ringfahrt im Vergleich zur Drifterei sicher der größere Spaß. Die Hardware des Fahrzeuges ist auch darauf ausgelegt, sogar die Bremsen halten dem schnellen Kurs stand, ohne zu früh in die Knie zu gehen. Und die erhöhte Motorpower fetzt einen aus den Kurven heraus, dass man durchaus frohlocken kann, wenn man weit genug runtergeschaltet hat oder dem fein programmierten Doppelkupplungsgetriebe die Arbeit überlässt. 450 PS sind es, und 530 statt 480 Nm. Von der Startlinie geht es in 3,9 Sekunden auf 100 km/h (Serie: 4,2 Sekunden).

(Bild: Cupra)

Ruckzuck zurück zum Original
Interessant ist, wie Abt die Leistungssteigerung erreicht: Natürlich passiert das elektronisch, aber nicht durch eine Neuprogrammierung der Motorelektronik. Stattdessen wird ein zusätzliches Steuergerät an das Seriensteuergerät angeschlossen. Vorteil: Die Werkssoftware bleibt komplett erhalten und sollte ein Elektronikproblem auftreten, lässt sich die Quelle schnell eruieren, indem man das Abt-Gerät absteckt.

Ob man es beim Bestellen des VZ5-Abt bei der standardmäßigen Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h belässt oder 500 Euro drauflegt, um 270 km/h in der Zulassung stehen zu haben - am Red Bull Ring macht das keinen Unterschied, weil man keines von beiden erreicht. Dazu geht es zwischen Kurven 1 und 3 zu stark bergauf.

Aber man kann sein Geld z.B. in eine Anschlussgarantie investieren. Und/oder in Extras. Es gibt unterschiedliche Abt-Kompletträder für bis zu 6700 Euro, das sind dann 21-Zöller. Oder Sportstabilisatoren um 1400 Euro. Und sie finden in Kempten sicher noch das eine oder andere Begehrenswerte. Dazu muss man aber noch den auch schon nicht langweiligen Basis-VZ5 rechnen, der ab gut 80.000 Euro in der Liste steht.

Noch exklusiver ist die weltweit auf 999 Stück limitierte und besonders gut ausgestattete Special Edition in Taiga-Grau ab 85.550 Euro.

Abt-Power auch für den Vierzylinder
Wer einen möglichst starken Formentor haben möchte, sich aber nicht den Fünfzylinder leisten kann oder will, der kann bei Abt auch eine Leistungssteigerung für die Vierzylinder ordern. Topmodell ist hier der VZ 2.0 TSI mit 310 PS und Allradantrieb, der von Abt auf 370 PS und von 400 auf 450 Nm gepusht wird (Sprint: 4,6 statt 4,9 Sekunden). Da ist man dann leistungsmäßig schon fast am Serien-Fünfzylinder, ohne annähernd so viel Geld dafür auszugeben. Kostenpunkt knapp 3000 Euro. Auch für die anderen Benziner sind Zusatz-PS im Angebot.

(Bild: Cupra)

„Fahrzit“
Der VZ5 mit „Abtdate“, also Abt-Update, ist das Nonplusultra in der Cupra-Palette und ein veritabler Sportler. Die Investition zahlt sich aus. Man bekommt für überschaubares Geld bei der Tuningschmiede richtig viel Extra-Leistung, vor allem auch für die schwächeren Motoren. Angesichts der Klimakrise muss man natürlich mit dem Fegefeuer rechnen. Aber mit Feuer kennt man sich bei Abt aus: Die Tuningschmiede hat einst tatsächlich als Hufschmiede begonnen und die Eisen geschmiedet, solange sie heiß waren.

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(Bild: kmm)



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