Wahlkampf am Großmarkt

Van der Bellens „migrantischer Hintergrund“

Politik
03.10.2022 16:21

Nach dem Besuch des hippen Wiener Würstelstandes im adretten achten Bezirk hat sich Bundespräsident Alexander Van der Bellen am Montag auf gänzlich anderes Terrain begeben: Gemeinsam mit Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) besuchte der Amtsinhaber den Großmarkt Wien in Wien-Inzersdorf, den wichtigsten Lebensmittel-Umschlagplatz des Landes. Dort trank der wahlwerbende Präsident türkischen Tee und sprach über seinen „migrantischen Hintergrund“.

Sechs Tage vor der Wahl jagt ein Wahlkampftermin den nächsten, aber eines wurde Van der Bellen an diesem Montag sicher nicht: müde. Dafür sorgte literweise kräftiger, türkischer Tee, der, in zarte Gläschen gefüllt, dem Bundespräsidenten und seiner Entourage in so gut wie jeder Halle auf der Tour durch den Großmarkt gereicht wurde.

Rund 220 Unternehmen auf einer Fläche von 30 Hektar handeln hier mit rund 400.000 Tonnen Lebensmitteln pro Jahr aus der ganzen Welt. Heuer feierte man 50-jähriges Jubiläum. Von den gut 1400 Mitarbeitern haben viele Migrationshintergrund, sie stammen aus 41 verschiedenen Nationen.

Umgeben von einem ziemlich rechten Kandidatenfeld will der Amtsinhaber auch im migrantischen Wählerteich fischen. Er selbst habe auch einen „migrantischen Hintergrund“, knüpfte Van der Bellen an, er sei zwar in Österreich geboren, aber nicht als österreichischer Staatsbürger. „Österreich ist ein Land der unbegrenzten Möglichkeiten“, meinte Van der Bellen, „man kann - offensichtlich gut integriert - Bundespräsident werden“.

Van der Bellen im Gespräch mit Händlern am Großmarkt in Inzersdorf (Bild: APA/HELMUT FOHRINGER)
Van der Bellen im Gespräch mit Händlern am Großmarkt in Inzersdorf

Van der Bellen: „Hier war ich noch nie“
Und trotz seiner zahlreichen (Wahlkampf-)Termine hat der Bundespräsident noch nicht alles gesehen: „Hier war ich noch nie“, verriet Van der Bellen. „Man lernt immer was dazu.“ Neben Gesprächen mit den Geschäftsleuten und deren Familien konnten weder Van der Bellen noch Ludwig einigen leckeren Häppchen, die angeboten wurden, widerstehen. „Sehr gut - schade, dass wir so unter Zeitdruck stehen“, musste der Staatschef schlussendlich an die nächsten Termine denken. „Herr Bundespräsident, deshalb haben‘S eine schöne Figur, weil Sie immer unter Zeitdruck stehen!“, rief ein junger Mann dem 78-jährigen Van der Bellen zu.

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